Schwierige Suche nach dem passenden Hund

Dortmund · Vor dem Kauf eines Hundes sollte den künftigen Besitzern klar sein, welche Eigenschaften ihr neuer Mitbewohner haben soll. Rassehunde haben einige Vorteile, doch auch Mischlinge sind nicht zu verachten.

 Zu den idealen Familienhunden zählt der Münsterländer. Diese Rasse zeichnet sich aus durch Klugheit, Temperament, Freundlichkeit und Anhänglichkeit. Er braucht jedoch viel Bewegung. Foto: Patrick Pleul/dpa

Zu den idealen Familienhunden zählt der Münsterländer. Diese Rasse zeichnet sich aus durch Klugheit, Temperament, Freundlichkeit und Anhänglichkeit. Er braucht jedoch viel Bewegung. Foto: Patrick Pleul/dpa

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Immer mehr Deutsche kommen auf den Hund. Derzeit leben nach Auskunft des Industrieverbands Heimtierbedarf knapp acht Millionen Hunde in der Bundesrepublik, Tendenz steigend. Viele von ihnen gehören fest zu einer Familie. Doch bevor ein Vierbeiner einzieht, müssen sich zukünftige Halter viele Fragen beantworten. Eine der wichtigsten lautet: Welcher Hund passt überhaupt zu uns?

"Man kann zum Beispiel nicht sagen ,Ein Golden Retriever ist ein Hund für alle'. Man muss sich die Familie anschauen", sagt Udo Kopernik vom Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) in Dortmund . Wie alt sind die Kinder? Ist die Familie unternehmungslustig oder eher häuslich? Ist hündische Gesellschaft für ruhige Spaziergänge gefragt oder soll der Hund ein Familienmitglied beim Sport begleiten? Besteht in der Familie sogar Interesse an Hundesport ?

Zum Beispiel hat der beliebte Golden Retriever für viele Familien einige Vorteile. Er ist in der Regel leicht zu erziehen, denn er will gefallen. "Golden Retriever haben ein attraktives Äußeres und meist ein herzliches Wesen", sagt die Buchautorin und Hundeexpertin Heike Schmidt-Röger aus Herborn. Er ist gerne unterwegs, aber kein Workaholic. Außerdem ist in der Regel sein Jagdverhalten weniger ausgeprägt als etwa beim Labrador. Allerdings steckt unter dem attraktiven Äußeren ein kleines Schweinchen, denn der typische Golden Retriever geht gerne ins Wasser und damit auch in jede dreckige Pfütze. Im Hinblick auf Sauberkeit sollte der Besitzer also tolerant sein.

Grundsätzlich gilt, dass Familienhunde gute Nerven haben und gutmütig sein sollten. Sind die Kinder noch kleiner, sollten die Tiere zum Beispiel ein Ziehen am Schwanz oder einen Patscher auf die Nase nicht persönlich nehmen. "Aber die Eltern müssen natürlich auch den Hund vor den Kindern schützen", sagt Kopernik. Er rät zu der Anschaffung eines erwachsenen Hundes, solange die Kinder noch klein sind. Diese gingen in der Regel nachsichtiger mit dem menschlichen Nachwuchs um als junge Hunde. Doch es gibt auch andere Erfahrungen. So hatte sich Familie Loeck aus dem hessischen Wehrheim einen Jack-Russel-Welpen gekauft. Die Kinder waren damals drei und sechs Jahre alt. "Wir hatten Angst, dass ein älterer Hund die Kinder vielleicht beißt, schließlich weiß man ja nie, welche Erfahrungen ein Tier gemacht hat", sagt Karin Loeck.

Ihre Rechnung ging auf: Welpe Tessa und die Kinder verstanden sich prima. Auch mit den anderen familieneigenen Tieren, Pferde, Katze, Hase und Meerschweinchen, hatte der Hund nie ein Problem. Mittlerweile sind die Kinder aus dem Haus und Tessa ist gestorben. Die Familie hat nun einen Mischlingshund aus dem Tierheim aufgenommen. Er hat sich für das nun allein lebende Ehepaar als idealer Gefährte entpuppt. Frauchen geht mit Waki zum Hundesport , und er begleitet sie beim Reiten. "Waki war von Anfang an sehr gehorsam. Er bleibt beim Pferd und geht auch nicht jagen", lobt Loeck.

Laut Kopernik liegt der Vorteil bei Mischlingen darin, dass sie schneller verfügbar sind. Bei begehrten Rassehunden müssen interessierte Familien oft länger warten. Außerdem sind Mischlinge meist deutlich günstiger in der Anschaffung als Rassehunde. Für einen Welpen mit Papieren müssen in der Regel zwischen 800 und 1500 Euro gezahlt werden. Allerdings ist bei Mischlingen der Überraschungseffekt größer. Der Besitzer weiß meist nicht, welche Charaktereigenschaften der neue Mitbewohner hat.

Bei Rassehunden ist er auf der sichereren Seite. So empfiehlt sich zum Beispiel für die sportliche Familie unter anderem ein Border Terrier. "Er ist quirlig und aufgeschlossen", sagt Schmidt-Röger. Er ist sehr verspielt und damit ein toller Kamerad für Kinder. Er liebt lange Spaziergänge, auch bei einer Fahrradtour oder einem Ausritt ist er gerne dabei.

Sehr quirlig ist auch der Pinscher. Allerdings sollten hier die Kinder schon etwas älter sein. Denn Pinscher sind nicht sehr geduldig, wenn sie geärgert werden. Dass sie mit ihrem kurzen Fell äußerst pflegeleicht sind, ist ein Pluspunkt für den Pinscher und auch den Zwergpinscher.

 Für Karin Loeck hat sich ihr Mischlingshund Waki als lieber und gehorsamer Begleiter erwiesen. Foto: Sabine Maurer/dpa

Für Karin Loeck hat sich ihr Mischlingshund Waki als lieber und gehorsamer Begleiter erwiesen. Foto: Sabine Maurer/dpa

Foto: Sabine Maurer/dpa

Wer kleine und gemütliche Hunde mag, sollte einen Mops in Erwägung ziehen. Er gilt als lebenslustig und intelligent. "Ein optimaler Hund ist der Pudel", sagt Kopernik. Diese Rasse gibt es in mehreren Größen und etlichen Farben. Außerdem haben Pudel neben ihrem warmherzigen Wesen noch den weiteren großen Vorteil, dass sie nicht haaren.

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