Schneeschippen ist gefährlich

Bern . Sport ist nicht jedermanns Sache. Wer sein Bewegungsprogramm in Frühjahr, Sommer und Herbst aufs Minimum reduziert hat, um dann im Winter in einem plötzlichen Anfall von Bewegungswut plötzlich zur Schneeschaufel zu greifen, muss sich vorsehen, warnt das Berner Universitätskrankenhaus.

Schneeschippen bei niedrigen Temperaturen sei für untrainierte Menschen Spitzensport und erhöhe das Gesundheitsrisiko.

Besonders gefährdet seien Männer im Alter ab 60 Jahre. Die Berner Forscher untersuchten in ihrer Studie zwar nur 21 Fälle von Herz-Kreislauf-Attacken in 13 Jahren, gehen aber trotzdem davon aus, dass ihre Ergebnisse repräsentativ für die Risiken im Winter sind.

Große Kälte erhöht das Herz-Kreislauf-Risiko, berichtete im vergangenen Jahr auch das Helmholtz-Zentrum für Gesundheit und Umwelt in München. Die Ursachen sind nicht genau verstanden, bekannt ist aber, dass bei Kälte der Blutdruck steigt, wodurch das Risiko für Infarkt und Schlaganfall zunimmt. Die Forscher kamen zum Ergebnis, dass bei einer Kältewelle, bei der die Temperaturen auf minus acht Grad sinken, die Zahl der Todesfälle statistisch um knapp acht Prozent steigt. Betroffen seien vor allem ältere Patienten, so das Münchner Forschungszentrum.

Ihre Berner Kollegen empfehlen nun Untrainierten im Winterdienst, sie sollten sich, bevor sie eine Schneeschaufel anfassen, wie vor dem Wintersport aufwärmen und bei der Arbeit regelmäßig Pausen einlegen.

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