Schlechte Noten für die Platzhirsche

Berlin · Mit Musik-Streamingdiensten wie Spotify oder Deezer können Nutzer unterwegs auf Millionen von Liedern zugreifen. Die Stiftung Warentest hat elf Streaming-Anbieter verglichen. Dabei stahl ein Außenseiter den etablierten Größen die Show.

 Musik-Streamingdienste bieten Nutzern nicht bloß eine große Auswahl an Liedern. Wie die Stiftung Warentest bescheinigte, ist auch die Tonqualität überzeugend.

Musik-Streamingdienste bieten Nutzern nicht bloß eine große Auswahl an Liedern. Wie die Stiftung Warentest bescheinigte, ist auch die Tonqualität überzeugend.

Foto: Fotolia/Grinvalds

Früher standen bei Musikliebhabern zentnerschwere Schallplatten-Sammlungen in den Schränken. Später gab's die wesentlich leichteren CDs. Heute reicht Nutzern ein Smartphone, um auf eine riesige Auswahl an Musikstücken zugreifen zu können. Mit Streamingdiensten wie Spotify, Deezer oder Amazon Prime Music müssen sie die Lieder nicht einmal mehr besitzen, sondern können sie direkt im Internet anhören.

Mängel beim Kleingedruckten

Das Angebot von Spotify nutzen mittlerweile rund 100 Millionen Hörer weltweit. Doch der Marktführer bekommt zunehmend Konkurrenz. Ob diese gegen den Platzhirsch ankommt, hat die Stiftung Warentest untersucht. Insgesamt wurden elf Streaming-Dienste unter die Lupe genommen.

Der Sieger im Test ist eine echte Überraschung: Mit einer Gesamtnote von 1,8 bekam der eher unbekannte Anbieter Juke aus Deutschland die beste Bewertung. Nicht etwa weil die Tonqualität besser ist als die der Konkurrenz. In dieser Rubrik schnitten alle Dienste mit "sehr gut" ab.

Besonders beim Datenschutz hebe Juke sich von Anbietern wie Apple Music, Spotify und Amazon Prime ab. Punkten konnte der Testsieger außerdem mit einem guten Kundenservice und einer üppigen Musikauswahl. Die Musikflatrate gibt es bei Juke nach einer einmonatigen kostenlosen Testphase für 9,99 Euro im Monat.

Spotify überzeugte ebenso mit einer großen Bandbreite an Musik. Deutliche Mängel gebe es jedoch bei den Allgemeinen Geschäftsbedingungen und der Datenschutzerklärung. Die Dokumente seien ebenso wie bei den Anbietern Apple Music und Amazon Prime schlecht verständlich. Zudem behalte sich Spotify etwa vor, dem Kunden ohne Angabe konkreter Gründe zu kündigen. Deshalb landete der Marktführer im Test mit einer Gesamtnote von 2,7 lediglich auf Platz sieben. Spotify gibt es auch als kostenlose Version. Hier müssen sich Nutzer jedoch auf Werbung einstellen. Die Premiumversion ohne Werbung gibt es für 9,99 Euro monatlich.

Der Anbieter Deezer landete mit einer Note von 2,1 auf Platz zwei. Eine Besonderheit ist die Karaokefunktion. Nutzer können sich die Texte der Lieder, die sie gerade hören, anzeigen lassen. Zudem verfügt Deezer über ein großes Sortiment an Hörbüchern. Wer jedoch die volle Soundqualität möchte, muss dafür zahlen. 9,99 Euro kostet ein Premium-Zugang. Bei der kostenlosen Version ist die Hörqualität gedrosselt.

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