Raumfahrt-Ingenieure testen Datentransfer per Laserstrahlen

Köln. Ingenieure des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben eine Technik der Datenübertragung mit Laserlicht erstmals im Weltraum getestet. Sie erlaubt deutlich höhere Transferraten als bisher.

 Geostationäre Satelliten sollen künftig als Relaisstationen für niedrig fliegende Satelliten dienen, die Daten per Laser (rot) übertragen. Die Relais-Satelliten senden sie zur Bodenstation. Grafik: DLR

Geostationäre Satelliten sollen künftig als Relaisstationen für niedrig fliegende Satelliten dienen, die Daten per Laser (rot) übertragen. Die Relais-Satelliten senden sie zur Bodenstation. Grafik: DLR

Weil ein Laser sehr scharf gebündelt werden kann, ist es kaum möglich, eine solche Verbindung abzuhören. Die Wissenschaftler bauten mit der neuen Technik eine Datenverbindung über mehr als 36 000 Kilometer zwischen zwei Satelliten und ihrer Bodenstation auf. Das sogenannte Laserkommunikations-Terminal kann Datenmengen von bis zu 1,8 Gigabit pro Sekunde bis zu 45 000 Kilometer weit übertragen, das entspricht einem Volumen von 180 DVDs pro Stunde.

Der Kommunikationssatellit Alphasat I-XL umkreist die Erde in 36 000 Kilometern Höhe, der Erdbeobachtungssatellit Sentinel 1A kreist in 700 Kilometern Höhe um den Globus. Alphasat I-XL steht in seinem geostationären Orbit fix über einem Punkt der Erdoberfläche und kann so kontinuierlich Daten zu seiner Empfangsstation beim DLR im bayerischen Oberpfaffenhofen senden. Sentinel 1 umkreist die Erde über den Polen und konnte bisher nur dann Daten übertragen, wenn er seine Empfangsstation überflog. Das Laserverfahren ermöglicht es nun, den Satelliten Alphasat als Relaisstation zu nutzen und sämtliche Sentinel-Daten fortlaufend über ihn zur Erde zu senden, so das DLR.

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