Ohne Google durch die Online-Welt

Berlin · Google ist beliebt. Die Deutschen nutzten im vergangenen September für 95 Prozent ihrer Online-Recherchen die Suchmaschine des US-Konzerns. Dabei gibt es eine Unmenge weiterer Dienste, die oft fast den gleichen Funktionsumfang bieten.

Wenn es in Deutschland um Web-Suche geht, steht der US-Konzern Google weit an der Spitze. Nicht umsonst sprechen viele von "googeln", wenn sie etwas im Netz suchen. Auch zahlreiche andere Angebote des Unternehmens wie E-Mail, Textverarbeitung, Übersetzungs- oder Kartendienste sind weit verbreitet. Laut einer Umfrage des Online-Portals Statista wurde Google im September dieses Jahres für rund 95 Prozent aller Suchanfragen in der Bundesrepublik genutzt.

Experten warnen mittlerweile vor Googles Macht im Netz und davor, dass der Konzern Daten der Anwender sammelt und über seine verschiedene Dienste verknüpft. Nutzer, die dem Internet-Giganten aus dem Weg gehen möchten, können auf zahlreiche Alternativen für die Google-Programme zurückgreifen.

Wer beispielsweise etwas im Netz suchen möchte, muss dazu nicht zwangsläufig Google nutzen. Auch Microsofts Bing oder die Suchmaschine Yahoo liefern gute Ergebnisse. Darüber hinaus gibt es zahlreiche kleinere Anbieter wie Blekko, Startpage, DuckDuckGo oder Qwant. Sie haben alle ihre eigenen Stärken - etwa eine Auflistung der Suchergebnisse nach Genre, eine anonyme Suchfunktion oder eine besonders gute Videosuche.

Ebenfalls weit verbreitet ist Googles Browser Chrome . Doch wer den Angeboten des US-Konzerns aus dem Weg gehen möchte, der kann problemlos Alternativen dazu finden. Chrome ist zwar flott und bietet durch zusätzliche Optionen diverse Möglichkeiten zum Datenschutz. Wer allerdings die Adresszeile nutzt, verwendet auch automatisch die Google-Suche. Als Alternative bietet sich Mozillas Firefox an. Dort muss im Suchfenster zunächst Google durch eine neue Standardsuchmaschine ersetzt werden. Auch der norwegische Browser Opera leistet gute Dienste.

Karten im Internet

Als Alternative zum Platzhirsch Google Maps gibt es beispielsweise den offenen Kartendienst Openstreetmap. Auch Microsofts Suchmaschine Bing hat mit Bing-Maps ein brauchbares Angebot, Nokia baut seinen Kartendienst Here immer weiter aus. Apple Nutzer können auf die in iOS und Mac OS-X integrierte Kartensoftware zurückgreifen.

Auch beim E-Mail-Versand gibt es unzählige Möglichkeiten, Gmail zu vermeiden. Vom Gratisanbieter bis hin zum bezahlten Konto bleibt kaum ein Anspruch unerfüllt. Große Anbieter wie Outlook.com bieten einen ähnlichen Funktionsumfang mit Kalender. Wer sichergehen will, dass die eigenen Mails nicht zu Werbezwecken analysiert werden, sollte sich für kleine Anbieter entscheiden, die Mails nicht nur verschlüsselt senden, sondern auch verschlüsselt speichern. Einige von vielen Beispielen dafür sind Posteo, Aikq, ProtonMail oder Startmail.

Viele Internetnutzer schauen sich regelmäßig Videos auf der Plattform Youtube an, die ebenfalls Teil des Google-Imperiums ist. Doch auch andere Anbieter haben gute Datenbanken und eine aktive Teilnehmergemeinde. So zum Beispiel vimeo.com: Hier gibt es neben Amateurvideos auch zahlreiche Filme von Künstlern und Musikern.

Dailymotion aus Frankreich erinnert stark an Youtube und bietet gut sortierte Themenkanäle. Kleines Plus: Hier werden viele Clips gezeigt, die bei Youtube aussortiert wurden. Wer sich besonders für Musik interessiert, sollte tape.tv ausprobieren.

Studenten, die den Dienst Google Scholar verwenden, um nach Forschungstexten zu suchen, können einmal den Dienst BASE (Bielefeld Academic Search Engine) testen (base-search.net). Häufig genutzt wird auch Googles Übersetzungsdienst Translate. Der ist praktisch und einfach zu bedienen. Gerade bei längeren Sätzen oder komplizierten Sachverhalten fällt das Ergebnis jedoch gelegentlich sehr unterhaltsam aus. Auf Webseiten wie leo.org,dict.cc oder dem Übersetzungsangebot von Pons finden Nutzer ebenfalls Hilfe, um Sprachbarrieren zu überwinden.

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