Gedankenstützen Notiz-Apps: Ideen fix festhalten

Berlin · Wer sich statt mit Zettel und Stift lieber digitale Notizen macht, kann auf einige Alternativen zurückgreifen.

 Notiz-Apps haben häufig auch weitere Funktionen: Sie können beispielsweise daran erinnern, ausreichend zu trinken.

Notiz-Apps haben häufig auch weitere Funktionen: Sie können beispielsweise daran erinnern, ausreichend zu trinken.

Foto: dpa-tmn/Nice Business Ltd

Einkaufslisten, Telefonnummern oder schlicht eine Erinnerung ans Staubsaugen: Notizen macht sich jeder, und zwar häufig klassisch mit Stift auf Papier. „Der Zettel ist oft schneller zur Hand als das Notizprogramm, das vielleicht erst gestartet werden muss“, sagt Stefan Wischner von der Fachzeitschrift „c‘t“.

Per Hand zu schreiben, sei natürlicher, fügt Wischner an, es lenke etwa in Konferenzen weniger ab. Außerdem bleibe Geschriebenes besser im Gedächtnis, wie viele Untersuchungen gezeigt hätten.

Auf der anderen Seite haben hingekritzelte Kommentare Nachteile. Zettel gehen schnell mal verloren. Post-its etwa können nur an eine Stelle geklebt werden und man hat sie nicht immer zur Hand. Dazu kommt, dass nur kurze Informationen auf den kleinen Zetteln Platz finden und mit anderen Inhalten sind sie auch nicht verknüpfbar.

Hier kommen Notizprogramme für Computer und Mobilgeräte ins Spiel. Man könne mehr oder größere Inhalte rasch festhalten und etwa auch ein schnelles Foto von der Visitenkarte machen, erklärt Wischner. Ganze Textpassagen oder E-Mails lassen sich hinterlegen. Zudem kann der Nutzer von überall auf die Daten zugreifen, wenn sie online in einer Cloud abgespeichert worden sind.

Das bringt noch einen Vorteil: Dadurch ließen sich Notizen teilen, so dass mehrere Personen daran und damit arbeiten können - sei es am Arbeitsplatz, in der Uni oder daheim, wenn beispielsweise mehrere Familienmitglieder den digitalen Einkaufszettel ergänzen können.

Auf dem Markt für Notizprogramme tummeln sich viele Anbieter mit unterschiedlichen Funktionen.

Wem die Nutzung auf mehreren Endgeräten wichtig ist, für den sind bei Windows-PCs Google Notizen und Sticky Notes empfehlenswert. Bei Apple-Geräten bietet sich die App Notizen an.

Für viele Nutzer reichten diese einfachen Apps und Programme dank der möglichen Synchronisation über mehrere Geräte aus, meint Alexander Kuch vom Telekommunikationsportal „Teltarif.de“.

Für etwas höhere Ansprüche seien insbesondere Evernote und Microsoft OneNote geeignet, meint Kuch. Bei Evernote wird bei zusätzlichen Funktionen eine Abo-Gebühr fällig, für die meisten Aufgaben genüge die Basisversion.

OneNote, Evernote und Apple Notizen benötigen zum Synchronisieren zwar eine Internetverbindung, speichern aber die Notizen auch offline auf dem jeweiligen Gerät. So lassen sich Notizen nutzen, wenn gerade keine Verbindung besteht. Synchronisiert wird dann, wenn es wieder eine Verbindung gibt.

Wer hingegen eine Anwendung ausschließlich für sein Smartphone oder Tablet sucht, findet über die genannten Programme hinaus eine große Auswahl an Notiz-Apps in den Stores. „Für iOS-Geräte empfehlen sich zum Beispiel GoodNotes und Notability. Android-Nutzer sollten Noteshelf ausprobieren“, sagt Wischner.

Bei vielen Programmen lassen sich, ein entsprechendes Eingabegerät vorausgesetzt, auch handschriftliche Notizen machen. Zudem gibt es einige Open-Source-Anwendungen für Nutzer, denen Datenschutz wichtig ist. Die Besonderheit von Turtl (für Android) etwa ist, dass alle Daten laut Anbieter nur verschlüsselt auf den Servern gespeichert werden. Alternativen sind Joplin, Notable oder Elephant Never Forget.

Für viele Verbraucher ist es interessant, Notizen mit anderen Funktionen wie Erinnerungen oder Kalender zu verbinden. Aber ist das wirklich sinnvoll? Oder verliert man den Überblick? Sébastien Bonset vom Digitalmagazin „t3n“ meint, dass es einem Programm selten gelingt, alle drei Features, Notizen, Kalender und Erinnerungen, gut zu vereinen. „Es ist schwer, alles auf einem Level für den Nutzer zufriedenstellend abzubilden.“

Daher empfiehlt er separate Lösungen, wobei dies insgesamt natürlich vom Nutzungsverhalten abhänge. Manche Anwendungen schaffen es beispielsweise, zwei Funktionen miteinander zu vereinen: Bei der Software Agenda (für iOS und macOS) lässt sich der Terminplan mit Notizen verknüpfen, bei Joplin Notizen mit To-do-Listen.

 Viele Apps können auch mit einer intelligenten Uhr benutzt werden.

Viele Apps können auch mit einer intelligenten Uhr benutzt werden.

Foto: dpa-tmn/Nice Business Ltd

Idealerweise probieren Nutzer einige Apps aus und schauen, was ihnen wichtig ist. Das könnten eine Suchfunktion innerhalb der Notizen sein oder eine Kategorisierung.

(dpa)
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