Neues Recycling-Verfahren für alte Fernsehgeräte

Freiberg · Forscher der Technischen Universität Bergakademie Freiberg haben eine Methode entwickelt, um alte Bildschirme umweltschonend zu recyceln. Die Entsorgung alter Fernsehgeräte galt bislang als sehr schwierig, da im Glas von Röhrenbildschirmen viel Blei enthalten ist.

 So sieht der Schmelzofen im Labor der Technischen Universität Freiberg aus. Foto: TU Freiberg

So sieht der Schmelzofen im Labor der Technischen Universität Freiberg aus. Foto: TU Freiberg

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Der Bleigehalt liegt bei etwa 30 Prozent. Das birgt Risiken für die Umwelt. LCD-Bildschirme wiederum enthalten wertvolle Metalle wie etwa Indium und Zinn, was ein Recycling-Verfahren besonders lohnenswert macht.

Das Besondere am Freiberger Verfahren liegt darin, dass dabei Röhren- und LCD-Bildschirme zusammen in einem Ofen geschmolzen werden können. Als Endprodukt entsteht ein Mischglas, das als Glaskeramik genutzt werden kann. Zusätzlich fällt geschmolzenes Material an, in dem alle Metalle enthalten sind. Aus dieser Masse können anschließend die in den LCD-Bildschirmen vorhandenen Rohstoffe wiedergewonnen werden. In ersten Versuchen zeigten die Freiberger Forscher, dass über 80 Prozent des enthaltenen Indiums zurückgewonnen werden kann. Auch bei Zinn funktioniere das Verfahren. Abfallstoffe entstünden bei dem Prozess bis auf die beim Verbrennen anfallenden Abgase nicht. Schätzungen zufolge werden in der Europäischen Union bis zum Jahr 2018 rund 550 000 Tonnen LCD-Schrott anfallen.

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