Netflix, Disney, Amazon und Co Im Dschungel der Streaming-Anbieter

Saarbrücken · Film-Fans und Serien-Liebhabern stehen viele Online-Dienste zur Auswahl, die Inhalte auf Abruf anbieten.

Welcher Streaming-Anbieter darf es denn sein? Der Streaming-Markt wächst.

Welcher Streaming-Anbieter darf es denn sein? Der Streaming-Markt wächst.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Filme und Serien auf Abruf zu schauen, gehört für viele Menschen zum Alltag. Manche schauen ganze Serien-Staffeln am Stück. Der Streaming-Markt in Deutschland ist heiß umkämpft.

Netflix startete als Online-Videothek und ist als Streaming-Anbieter zur Branchengröße geworden. Bis Oktober 2020 wurden bei dem Unternehmen nach eigenen Angaben weltweit 203,66 Millionen Abos abgeschlossen. Kürzlich hat der Anbieter die Preise zweier seiner Abomodelle erhöht. Konkret bietet Netflix drei Modelle zur Auswahl: Das Basis-Abo kostet unverändert 7,99 Euro im Monat. Das Abo ist insoweit eingeschränkt, dass nur auf einem Gerät gestreamt werden kann und die Inhalte nicht in höherer HD- oder Ultra-HD-Auflösung geschaut werden können. Das mit 12,99 Euro pro Monat fünf Euro teurere Standard-Abonnement (vormals: 11,99 Euro) lockt mit HD-Inhalten und der Möglichkeit, Inhalte auf zwei Endgeräten gleichzeitig anschauen zu können. Das kostspieligste Abonnement von Netflix, das Premium-Abo, kostet nun 17,99 Euro (zuvor: 15,99 Euro) im Monat: Filme lassen sich auf bis zu vier Geräten gleichzeitig anschauen. Außerdem können ausgewählte Filme und Serien in Ultra-HD-Auflösung geschaut werden.

Mitbewerber Apple bietet bei seinem Streaming-Angebot Apple TV+ zum Preis von 4,99 Euro im Monat Zugriff auf Filme und Serien. Apple setzt unter anderem auf Eigenproduktionen (sogenannte Originals). Bislang ist der Katalog mit 52 Originals überschaubar, wird aber ausgebaut.

Weiter zu Amazon Prime Video: Der Dienst schlägt mit monatlichen Kosten von 7,99 Euro zu Buche. Für ein Jahresabo werden 69 Euro fällig. Unterschiede in der Funktionalität der Tarife bestehen laut dem Onlineportal des PC-Magazins Chip nicht. In beiden Abo-Modellen können Inhalte in HD-Auflösung gestreamt werden.

Ausschließlich Sport zu sehen, gibt es beim Anbieter Dazn. Der Dienst startete 2016 und zeigt von Fußball über Tennis und Darts viele beliebte Sportarten auf Abruf. Der Jahrespreis beträgt 119,99 Euro.

Das Streaming-Angebot der RTL-Gruppe TVNow steht neben einer kostenlosen Variante mit eingeschränkter Nutzungsmöglichkeit auch in zwei Bezahlvarianten bereit. Das sogenannte Premium-Abo kostet 4,99 Euro im Monat und bietet unter anderem Zugriff auf Eigenproduktionen (TVNow Originals), Sendungen, die vor TV-Ausstrahlung verfügbar sind (Pre-TV) und Streams in HD-Qualität. Beim drei Euro teureren Monatspreis des Abos Premium+ kann auf zwei Geräten zugleich gestreamt werden und die Streams werden nicht durch Werbung (ausgenommen Livestreams) unterbrochen.

Die Medienkonzerne ProsiebenSat1 und Discovery haben ihren Streaming-Dienst Joyn genannt. Er ist in der Basis-Variante kostenlos und bietet etwa 60 TV-Sender im Livestream an. Joyn+ kostet monatlich 6,99 Euro. In der kostenpflichtigen Variante können unter anderem weitere Eigenproduktionen abgerufen werden und bestimmte Inhalte in hoher Auflösung angesehen werden. Außerdem lassen sich sechs Pay-TV Sender schauen.

Den Streaming-Dienst MagentaTV der Telekom gibt es in verschiedenen Varianten. MagentaTV Flex lässt Nutzer unter anderem 50 TV-Sender in HD-Qualität streamen, stellt einen zeitlich begrenzten Cloud-Speicher für Aufnahmen bereit und bietet Filme und Serien zum Abruf an. Zehn Euro müssen Nutzer dafür monatlich bezahlen. Die Varianten MagentaTV Smart und Magenta TV Smart Flex bieten beide zusätzlichen Zugriff auf TVNow Premium, unterscheiden sich in der Vertragslaufzeit. Magenta TV Smart hat eine Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten und kostet zehn Euro monatlich, das Flex Produkt kann monatlich gekündigt werden, kostet aber 15 Euro im Monat. Wer MagentaTV Netflix wählt, bekommt zum Preis von 20 Euro im Monat und einer Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten ein Netflix Standard Abo zusätzlich zu den genannten Diensten.

Ein weiterer Mitbewerber im Streaming-Markt ist Disney. Disney+ kostet monatlich 6,99 Euro. Auf der Plattform stehen neben Inhalten der Disney-Studios auch solche von National Geographic, den Marvel-Studios oder Animationsfilme aus dem Haus Pixar zur Verfügung. Auch Star Wars-Fans kommen auf ihre Kosten. Wer ein Jahresabo abschließt, zahlt 69,99 Euro.

Auch Sky bietet einen Streaming-Dienst, der Sky Ticket heißt. Der Dienst funktioniert auf Android-Smartphones und Tablets, Computern, einigen Smart-TV und Spielekonsolen und kann in zwei Abomodellen genutzt werden. Das Sky Ticket Entertainment kostet 9,99 Euro im Monat, das Sky Ticket Entertainment & Cinema 14,99 Euro monatlich.

Neben den Streaming-Angeboten stellen auch die öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland ihre Inhalte im Stream bereit. Die Filme, Serien, Magazine, Nachrichtenformate und sonstigen Inhalte der ARD stehen in der Ardmediathek auf Abruf bereit. Entsprechende Angebote gibt es vom ZDF, von Arte, 3Sat und dem Kika. Explizit an jüngere Menschen richten sich die Angebote, die auf funk.net bereitstehen. Die Dienste werden über die Rundfunkgebühr finanziert und sind in Deutschland kostenlos nutzbar.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort