Musik aus der Datenwolke

Berlin · Immer häufiger lagert die Musik-Sammlung nicht mehr im Schrank oder auf der Festplatte, sondern im Online-Speicher. Musik-Streamingdienste wie Simfy, Spotify oder Deezer machen es möglich.

Vor fünf Jahren war Musikstreaming nur einer Minderheit bekannt. Inzwischen sind Spotify, Deezer und Co. ein Massenphänomen. Bei solchen Diensten wird die Musik nicht auf CD gekauft oder als Datei heruntergeladen, sondern in Echtzeit aus dem Internet. dafür muss der Nutzer einen monatlichen Festpreis zahlen. 2014 hörte laut einer Umfrage des IT-Verbands Bitkom knapp jeder dritte Internetnutzer so seine Musik. Folgende Tipps helfen, das richtige Angebot zu finden

Der richtige Anbieter: Ein Test der Zeitschrift "Computerbild" zeigt: Die populären Songs und Alben bekommen Hörer fast überall, nur bei Exoten wie Jazz oder Hörbüchern unterscheiden sich die Anbieter. Unterschiede gibt es auch bei der Bedienung oder der Einbindung sozialer Netzwerke. Alle Streamingdienste bieten jedoch eine kostenlose Testphase.

Der richtige Tarif: Zehn Euro pro Monat haben sich inzwischen als Standards herauskristallisiert, sagt Werner Ballhaus von der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers . Günstigere oder kostenlose Angebote, die sich über Werbung finanzieren, gibt es auch - aber nicht bei allen Anbietern. Viele Streamingdienste haben außerdem Deals mit Mobilfunkprovidern oder Smartphone- und Autoherstellern abgeschlossen. Wer hier Kunde ist, erhält den Zugang zum Streamingdienst gratis oder zumindest günstiger.

Legal und illegal: Wer sicher bei einem legalen Dienst landen möchte, sollte auf das Playfair-Siegel der gleichnamigen Initiative der Musikindustrie achten.

Unterwegs streamen: Wer Streaming-Dienste auch auf dem Smartphone nutzen will, braucht eine passende Surf-Flatrate - im Gigabyte-Bereich. Ohne zuverlässiges Mobilfunknetz hilft aber auch die nicht weiter. Die Alternative ist der Offline-Modus: Damit kann man die Lieder für unterwegs zuhause herunterladen. Dafür braucht das Smartphone allerdings viel Speicherplatz oder eine große SD-Karte.

Beliebig nutzen: Die meisten Dienste erlauben es, von mehreren Geräten aus auf die Musiksammlung zuzugreifen. Schließlich haben neben Smartphone, Tablet und PC inzwischen auch viele Fernseher und andere Geräte einen Internetzugang. Weil sich die meisten Streaming-Dienste über einen Browser abrufen lassen, sind dem Zugriff fast keine Grenzen gesetzt.

Familien-Streaming: Weil die Anbieter Mehrfachnutzung erlauben, können sich Familien oder Paare theoretisch auch einen Account teilen. Aber: Die meisten Anbieter erlauben keinen gleichzeitigen Zugriff.

Nicht austricksen lassen: Einmal anmelden und dann rundum sorglos Musik hören? Von wegen! 2014 beklagte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) nach einer Untersuchung schwere Mängel in den Geschäftsbedingungen vieler Streaming-Anbieter, auch bei Musik. Bemängelt wurden etwa unvollständige Kontaktdaten oder Schlamperei beim Datenschutz. Ein Blick ins Kleingedruckte lohnt sich. Wichtig ist etwa, wie die Kündigung funktioniert und ob sich der Anbieter selbst erlaubt, Preise und Angebot einfach so zu ändern.

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