Ausflüge planen Der digitale Kompass für den Wald

Berlin · Längere Wanderungen, Rad- und Reittouren können mit Apps geplant und mit anderen Nutzern geteilt werden.

 Mit Apps auf dem Smartphone können Wanderer den besten Weg finden und Umwege vermeiden.

Mit Apps auf dem Smartphone können Wanderer den besten Weg finden und Umwege vermeiden.

Foto: Komoot/Dmytro Prudnikov

Die Temperaturen steigen und die Tage werden wieder länger, der Frühling ist da. Wer gerne an der frischen Luft ist, wird das schöne Wetter genießen. Wanderfreunde, Läufer, Radfahrer oder Reiter sind jetzt gerne im Wald unterwegs. Doch nicht jeder Wald- und Wanderweg ist gut ausgeschildert. Um unnötige Umwege vermeiden, gibt es Apps, die helfen, auf dem richtigen Weg zu bleiben.

Wanderbegeisterte können mit der kostenfreien App Ape@Map zwischen ­50 000 Wanderrouten wählen. Die Wanderkarten umfassen auch Ausflugsziele über die deutschen Grenzen hinaus. Die Touren werden über eine GPS-Navigation geleitet und können am Computer zuvor geplant werden. Das Programm unterscheidet die einzelnen Strecken nach Schwierigkeitsgrad, Gehzeit, Höhenmetern und Attraktivität. Für den Notfall ist eine Hilferuffunktion per SMS integriert.

 Eine konstante Internetverbindung ist nicht notwendig, da die Karten zuvor heruntergeladen werden können und auch ohne Empfang nutzbar sind. Allerdings verbraucht die App viel Strom, der Akku sollte also geladen sein.

Für Läufer ist die App Map my run empfehlenswert. Mit der Routen-Funktion können Strecken in der Nähe gefunden, gespeichert oder hinzugefügt werden. Die Premiumversion der App bietet Zugriff auf persönliche Trainingspläne, die Überwachung der Herzfrequenz und Werbefreiheit. Diese Version kann in einem monatlichen Abonnement für 5,33 Euro oder in einem jährlichen Abo für 26,71 Euro erworben werden.

Reiter können die Reiter-App nutzen. 80 000 Routen sind deutschlandweit auf verschiedenen Karten abgebildet und können mittels GPS genutzt werden. Zusätzlich lassen sich eigene Wege aufzeichnen. Umliegende Notfallpunkte sind auf den Karten sichtbar markiert. Das sind fest definierte Standorte im Wald, die bei einem Unfall den Rettungskräften bekannt sind und schnell angefahren werden können. Außerdem bietet die App die Möglichkeit, ein Profil des Pferdes anzulegen. Die Geschwindigkeit und zurückgelegte Distanz können gemessen werden und geben Informationen über den Trainingsstand des Pferdes. Die Premiumversion bietet zusätzliche Funktionen an. Für 5,99 Euro jährlich können unter anderem Karten auch ohne Internet-Verbindung genutzt werden. Reiter können überdies für 9,99 Euro jährlich die Wanderreitkarte erwerben. Damit können unbegrenzt  Karten zu Regionen in ganz Europa und die dazugehörigen Reitwege heruntergeladen werden. Hindernisse, wie Stufen, Sperrungen oder Reitverbote werden zusätzlich angezeigt.

Eine weitere Alternative für Radfahrer und Wanderer ist die App Komoot. Nutzer können zwischen verschiedenen Routen wählen oder über den Computer oder das Handy den Ausflug planen. Für 3,99 Euro kann man sich Karten für einzelne Regionen herunterladen. Für 8,99 Euro gibt es die Möglichkeit, mehrere Regionen zu einem reduzierten Preis zu erwerben und das Komplett-Paket für 29,99 Euro lässt den Nutzer auf das gesamte Komoot-Gebiet zugreifen. Durch eine eingebaute Sprachnavigation lässt sich die App auch über Sprachanweisungen bedienen. Die Routen werden durch Informationen zu Geländearten, asphaltierten Straßen oder Waldwanderwegen ergänzt.

Nicht jeder Waldweg oder Pfad darf mit dem Fahrrad oder Pferd betreten werden. Gelten auf der Straße die herkömmlichen Regeln der Straßenverkehrsordnung, ist das bei Wald- oder Feldwegen nicht der Fall. Grundsätzlich müssen die Reiter die Straße benutzen, da keine eigenen Reitwege für sie angelegt sind. Fahrrad- oder Gehwege zu benutzen, ist ihnen nicht erlaubt. Das müssen Apps für Radfahrer und Reiter bei der Routenplanung beachten.

Jedes Bundesland definiert die Nutzung dieser Wege anders. Das Saarland wie auch Rheinland-Pfalz erlauben die Nutzung des Waldes mit dem Fahrrad und zu Pferd. Reiter und Radfahrer dürfen auf dauerhaft angelegten oder naturfesten forstlichen Wirtschaftswegen reiten und fahren.

Programme wie Komoot und die Reiter-App weisen in ihren Nutzerbedingungen darauf hin, dass nur Routen hochgeladen werden sollen, die auch den Gesetzen entsprechen. In der Reiter-App heißt es überdies, dass die Routen nicht immer kontrolliert werden können.

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