Mit Notebook und Tablet ständig mobil ins Internet

Berlin · Wer unterwegs mit Notebook oder Tablet ohne WLAN surfen will, braucht einen mobilen Datentarif. Angebote gibt es viele – von der Tagesflatrate bis zum Zweijahres-Vertrag mit viel Datenvolumen ist alles dabei. Die Unterschiede liegen im Detail.

Die meisten Smartphone-Besitzer haben sie: Datentarife, mit denen man auch außerhalb von WLAN-Zonen mobil ins Internet gehen kann. Was bei Tarifpaketen fürs Handy Standard ist, müssen Nutzer für ihr Tablet oder Notebook erst dazubuchen.

Die Auswahl ist groß: Laufzeitvertrag oder Prepaidtarif, SIM-Karte für das eingebaute Modem, Surfstick oder mobiler Router. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Tarifen: Laufzeitverträge mit monatlichem Festpreis und Prepaid-Angebote. Prepaid heißt, dass man vor der Nutzung ein Guthaben auflädt und damit surfen kann, bis es aufgebraucht ist. Bei Laufzeitverträgen bezahlen Kunden für die Dauer des Vertrags einen monatlichen Festpreis.

"Prepaid hat den großen Vorteil der Kostenkontrolle", sagt Hannelore Brecht-Kaul von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Das gilt aber nur, wenn nach Ende des Guthabens wirklich Schluss mit Surfen ist. "Einige Vertragstarife bieten inzwischen einen Kostenairbag, bei denen man eine Maximalsumme angeben kann", sagt Johannes Weicksel vom Branchenverband Bitkom. Für Gelegenheitssurfer sind Prepaid-Angebote bessere Wahl. "Wer nur hier und da mal einen mobilen Datentarif benötigt, der fährt mit Prepaid-Tarifen besser", erklärt Kluge. Kosten fallen hier meist einmalig für den Kauf und die Aktivierung der SIM-Karte an. Die Preise für die Nutzung werden pro verbrauchten Megabyte (MB) abgerechnet. Der Vorteil: Wer nicht surft, zahlt auch nicht.

Zusätzlich können Nutzer Stunden-, Tages- oder Monatsflats buchen. Je nach Paket ist ein bestimmtes Datenvolumen mit Hochgeschwindigkeits-Übertragung verfügbar, zum Beispiel 500 MB. Ist es verbraucht, wird die Geschwindigkeit gedrosselt.

Tagesflats gibt es für wenige Euro, Monatsflats bereits unter zehn Euro. Sie unterscheiden sich in der Übertragungsgeschwindigkeit und im Datenvolumen. "Zum Surfen können 7,2 MBit/s ausreichen", sagt Kluge. Wer bei Streaming und Downloads Wert auf Geschwindigkeit legt, sei mit 20 Mbit/s aber besser beraten. In der Praxis sind die Angaben der Anbieter meist eher theoretische Werte. In der Realität werden die Werte oft nicht erreicht.

Wie viel Datenvolumen man braucht, hängt davon ab, wie viel man surft, chattet oder herunterlädt. "Es ist wichtig, das eigene Nutzungsverhalten zu kennen", sagt Verbraucherschützerin Brecht-Kaul. Tarife mit der Möglichkeit zum Nachbuchen bieten mehr Flexibilität.

Außerdem unterscheiden sich die Angebote nach Netzbetreiber und Übertragungsart. Gerade wenn man das mobile Internet häufig in einer Region nutzt, ist es sinnvoll, sich nach der Netzabdeckung zu erkundigen. "Bei den Providern gibt es Karten, wo man nachsehen kann, wie der Empfang ist", erklärt Brecht-Kaul.

Wer mobil ins Netz will, braucht zudem die richtige Hardware. Das kann ein eingebautes Funkmodem sein, oder ein USB-Anschluss für einen externen Surfstick. Hat das Notebook kein eingebautes Funkmodem, ist ein mobiler Hotspot eine Lösung. Auf dem Markt gibt es ab etwa 30 Euro Mobilfunkrouter, die ein kleines WLAN erzeugen. Angeschlossene Geräte können so ins Netz. "Alternativ können die meisten Smartphones einen mobilen WLAN-Hotspot aufbauen - dann surft das Notebook über den Tarif des Handys", erklärt Hans-Georg Kluge vom Telekommunikationsportal Teltarif.de. Flatrate-Kunden von Aldi Talk müssen aufpassen, sonst droht ihnen eine ärgerliche Kostenfalle, warnt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. "Das Problem kann auftauchen, wenn Kunden bei der automatischen Aufladung ihres Guthabens nicht aufpassen", erklärt Georg Tryba von der Verbraucherzentrale. Wählen Aldi-Kunden die Option, dass ihr Guthaben erst aufgeladen wird, wenn es unter fünf Euro fällt, könne sie das in die Bredouille bringen. Haben sie nämlich beispielsweise den Flatrate-Tarif "Paket 300" für 7,99 Euro gebucht, kann dieser bereits ab einem verbleibenden Guthaben von 7,98 Euro nicht mehr abgebucht werden. Aufgeladen wird das Konto aber erst, wenn das Guthaben unter fünf Euro fällt. Das führe dazu, dass der Kunde in diesem Fall automatisch in den teureren Basistarif eingestuft wird. "Der ist rund zehnmal teurer als die 300-Flatrate", warnt Tryba. Statt 7,99 Euro könnten die monatlichen Kosten so leicht auf 100 Euro schießen.

Zwar warne Aldi per SMS vor den versteckten Kosten, dennoch gebe es eine "ganze Anzahl an Kunden, die seit einiger Zeit nicht damit klarkommen", so Tryba. Schützen könnten sich Kunden, wenn sie das Guthaben, bei dem automatisch nachgeladen wird, über dem Tarif der Flatrate ansetzen, empfiehlt der Verbraucherschützer.

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