Nützliche Hygienetipps Mit einfachen Mitteln zu einem sauberen Smartphone

Furtwangen · Smartphones sind keine Virenschleudern, sollten aber dennoch gründlich gereinigt werden. Dazu gibt es ein paar ganz einfache Regeln

Das Smartphone wird am besten mit einem weichen, fusselfreien, leicht angefeuchteten Mikrofasertuch gereinigt.

Das Smartphone wird am besten mit einem weichen, fusselfreien, leicht angefeuchteten Mikrofasertuch gereinigt.

Foto: dpa-tmn/Andrea Warnecke

In Zeiten von Corona überlegen sich Menschen genau, was sie in die Hand nehmen möchten. Das Smartphone gehört sicher dazu. Kann es Keime übertragen, möglicherweise sogar das Coronavirus? Die gute Nachricht vorab: „Das Handy ist keine Keimschleuder“, sagt Markus Egert, Professor für Mikrobiologie und Hygiene an der Hochschule Furtwangen. Im Vergleich zur Anzahl der Keime an menschlichen Händen sei die Keimlast auf Handys gering.

„Gerade die modernen Smartphones sind sehr trocken und glatt, dadurch können sich Keime nicht halten“, erklärt Egert. Sie fänden auch kaum Möglichkeiten, sich zu vermehren. Bei alten Tastentelefonen sei die Keimbelastung dagegen höher.

Benutzer hätten auch Einfluss darauf, wie viele Keime sich auf dem Mobiltelefon sammeln. „Die Oberfläche des Smartphones ist ein Spiegelbild seines Nutzers“, sagt Sebastian Klöß vom Branchenverband Bitkom.

Wer sich selten die Hände wasche, sein Smartphone während des Essens und auf der Toilette benutze, übertrage deutlich mehr Keime auf sein Gerät als derjenige, das Gerät überall anzufassen.

Auch der Zustand des Smartphones habe Einfluss auf die Keimlast. „Bakterien, Viren und Schimmelpilze können sich besonders gut in Kratzern festsetzen“, ergänzt Klöß.

Deshalb sei es wichtig, das Smartphone gründlich zu reinigen. Anbieter wie Apple oder Samsung geben auf ihren Internetseiten oft Tipps dazu. Der erste Schritt sei immer, vor der Reinigung das Gerät auszuschalten und alle Stecker zu ziehen.

Im Anschluss sollte das Gerät am besten mit einem weichen, fusselfreien, leicht angefeuchteten Mikrofasertuch gereinigt werden, raten die Hersteller. Bei starkem Schmutz könnten Nutzer auch etwas Seifenwasser verwenden.

Wichtig sei, dass keine Feuchtigkeit in die Öffnungen des Telefons gelangen könne. Zwar seien viele Smartphones wasserdicht, Klöß rät trotzdem, falls das Gerät nass geworden ist, auf Nummer sicher zu gehen und sofort mit einem Tuch nachzureiben. Auch sollten keine Reinigungsmittel verwendet werden. Eine Desinfektion des Smartphones sei nicht nötig, sagt Egert.  Eine Desinfektion sei schon deshalb kaum möglich, weil bei der benötigten Menge und der Einwirkzeit die Gefahr bestehe, dass die Desinfektionsmittel in die Zwischenräume des Geräts gelangen, erklärt Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel.

Auch andere Reinigungsmittel, wie etwa Glasreiniger, könnten dem Smartphone schaden. Meist hätten die Displays eine ölabweisende Beschichtung. Sie sorge dafür, dass sich dort Fingerabdrücke nicht festsetzen könnten. Wer das Display mit Putzmitteln auf Alkoholbasis reinige, entferne die fettabweisende Beschichtung allmählich, warnt Klöß.

Auch die Anschlüsse eines Telefons seien sehr empfindlich. Nutzer sollten sie deswegen besonders vorsichtig und ohne Feuchtigkeit säubern. Klöß rät zu Wattestäbchen oder einer weichen Zahnbürste.

(dpa)
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