Tipps für die Silvesternacht So kommen die Neujahrsgrüße an

Berlin · Wer nicht will, dass Nachrichten in der Silvesternacht erst Stunden später eintrudeln, muss einiges beachten.

 Nach dem obligatorischen Glas Sekt greifen viele Menschen zum Handy, um Freunden und Verwandten alles Gute fürs neue Jahr zu wünschen. Doch mit so vielen Neujahrsgrüßen auf einmal sind viele Netze überfordert.

Nach dem obligatorischen Glas Sekt greifen viele Menschen zum Handy, um Freunden und Verwandten alles Gute fürs neue Jahr zu wünschen. Doch mit so vielen Neujahrsgrüßen auf einmal sind viele Netze überfordert.

Foto: dpa-tmn/Christin Klose

Wenn die Silvesterraketen hochschießen und Korken knallen, greift man oft vergeblich zum Handy. In den ersten Minuten des neuen Jahres sind vor allem in Ballungsgebieten die Netze überlastet, auf dem Land sitzt man mitunter mitten im Funkloch.

Dann ist es unmöglich, jemanden mit dem Handy anzurufen, um ein frohes neues Jahr zu wünschen. Dabei ist ein Telefonanruf laut einer Erhebung des Digitalverbandes Bitkom mit 88 Prozent bei den Deutschen das beliebteste Kommunikationsmittel, um die Neujahrsgrüße zu übermitteln, bei den Über-65-Jährigen sind es sogar 93 Prozent. Auf Kurznachrichtendienste setzen der Erhebung zufolge 39 Prozent der Bundesbürger. Damit die guten Wünsche beim Empfänger ankommen, ist zum Jahreswechsel einiges zu beachten.

Wo viel los ist, gehen die Netze in die Knie Überall, wo viel los ist, könne das Funk- und Datennetz nach Mitternacht kurzzeitig überlastet sein, erklärt Henning Gajek vom Telekommunikationsportal Teltarif.de. Auch Kurznachrichtendienste wie Whatsapp, Threema, Signal und Co. hätten dann möglicherweise Probleme, die Masse an Nachrichten zu bewältigen. Der Mobilfunkbetreiber Telefónica (O2) rechnet laut eigenen Angaben zwischen Mitternacht und ein Uhr mit 50 Prozent mehr Datenvolumen als zum Jahreswechsel 2018/19.

Laut Bernd Theiß vom Telekommunikationsmagazin Connect gilt das aber hauptsächlich für Videonachrichten. Daher sei es gerade in Städten ratsam, in den ersten Minuten nach Mitternacht nur Textnachrichten zu versenden und gegebenenfalls auch mal den Kurznachrichtendienst zu wechseln. Wenn möglich, sollte man sich 500 Meter oder weiter von einer Menschenmenge entfernen, rät Theiß. Dann könne sich das Handy vielleicht über eine Funkzelle in das Mobilfunknetz einwählen, die nicht überlastet ist.

Vorschreiben und Versandlisten nutzen Um Engpässen in den Mobilfunknetzen aus dem Weg zu gehen, rät Bitkom, Nachrichten schon vor der Silvesternacht zu verfassen und als Entwurf abzuspeichern. Zum Jahreswechsel müssen man dann keine Zeit mit dem Tippen verbringen.

Hilfreich sei es auch, vorab eine Versandliste anzulegen für den Fall, dass man mehreren Menschen Neujahrsgrüße mit gleichem Wortlaut schicken möchte. In Whatsapp nennt sich diese Funktion „Broadcast“. Anders als in einer Whatsapp-Gruppe sieht es bei einem Broadcast für jeden Empfänger so aus, als habe er die Nachricht als einziger erhalten.

Terminversand gegen Funklöcher Wer Silvester in einer ländlichen Region mit möglicherweise lückenhafter Mobilfunkversorgung verbringt, keinen Programmpunkt der besuchten Silvestergala verpassen oder einfach früh schlafen gehen möchte, dem empfiehlt Bitkom den sogenannten Terminversand. Der Begriff bezeichnet die Möglichkeit, Nachrichten zeitgesteuert zu versenden. Eine solche Funktion bieten viele Anbieter, Apps und Dienste an.

Mit LTE und Dual-SIM gut gerüstet Egal, wo man Mobilfunk-Kunde ist, die beste Abdeckung bieten alle drei großen deutschen Netzbetreiber, die Telekom, Vodafone und O2, derzeit mit ihren Netzen der vierten Mobilfunkgeneration (4G oder LTE), erklärt connect-Redakteur Bernd Theiß. Wer also einen Tarif mit LTE-Nutzung habe, verringere zumindest grundsätzlich das Risiko, in einem Funkloch festzustecken, nicht nur an Silvester.

Henning Gajek von Teltarif. de nennt die sogenannte Dual-SIM-Funktion des Handys als weitere Möglichkeit, dem Mobilfunk-Stau an Silvester ein Schnippchen zu schlagen. Viele moderne Mobiltelefone können mit zwei verschiedenen SIM-Karten ausgestattet werden. Wenn es sich um SIM-Karten verschiedener Netzbetreiber handele, könne man im Fall einer Netzüberlastung oder wenn man in einem Funkloch ins andere Netz wechseln.

Es sei relativ unwahrscheinlich, dass gleich beide Netze von Ausfällen oder schlechter Abdeckung betroffen seien, so Gajek. Er empfiehlt aber, Freunde und Bekannte vorab darüber zu informieren, dass man Nachrichten künftig mitunter auch von einer weiteren Handynummer versendet.

WLAN ist nur zu Hause die bessere Wahl Wer daheim oder bei Freunden zu Hause feiert, kann seine Kurznachrichten und E-Mails am zuverlässigsten per WLAN verschicken, rät Henning Gajek. Öffentliche WLAN-Netze seien hingegen in den ersten Minuten des Jahres oft auch überlastet. Und wer seine Neujahrsgrüße telefonisch loswerden möchte, habe mit dem Festnetz-Telefon immer noch die besten Karten.

(dpa)
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