Betrüger am Apparat Warnung vor vermeintlichen Microsoft-Anrufen

München · Angebliche Mitarbeiter des Konzerns versuchen am Telefon, Passwörter und andere Kundendaten zu erschwindeln.

Zahlreiche Verbraucher erhalten aktuell betrügerische Anrufe von vermeintlichen Beschäftigten des Software-Unternehmens Microsoft. Die angeblichen Mitarbeiter des Kundensservice geben vor, die Nutzer wegen technischer Probleme, Sicherheitsrisiken oder notwendiger Aktualisierungen auf ihrem Computer zu kontaktieren.

Auf diese Weise wollen die Betrüger an sensible Daten wie zum Beispiel Passwörter oder Bankverbindungen ihrer Opfer kommen. Der amerikanische Technologie-Konzern warnt vor dieser Masche, die nicht neu sei. Jeden Monat erhalte Microsoft international rund 11 000 Beschwerden von Kunden, die von entsprechenden Betrugsversuchen berichten, teilt die Pressestelle mit.

 Sie stellt klar: „Microsoft führt unter keinen Umständen unaufgefordert Telefonanrufe, in denen angeboten wird, ein schadhaftes Gerät zu reparieren. Auch werden keine persönlichen oder finanzielle Daten angefordert.“ Jegliche Kommunikation mit Kunden werde durch diese selbst initiiert. Zudem rufe man Nutzer nicht ungefragt an, um über neue Sicherheits-Updates zu informieren. Auch der Bundesnetzagentur ist das Problem bekannt. Sie arbeite an dessen Lösung, meldete die Behörde auf Anfrage.

Betroffenen rät Microsoft, die Gespräche mit vorgeblichen Mitarbeitern so schnell wie möglich zu beenden. Zudem sei es wichtig, unbekannten Dritten niemals die Kontrolle über den eigenen Computer geben. Betrugsversuche können Betroffene auf der Seite ­Microsoft.com/­reportascam melden und bei der örtlichen Polizei anzeigen.

Auch durch E-Mails, aufploppende Anzeigen und Webseiten-Weiterleitungen würden Kriminelle den Kontakt mit Nutzern suchen. Diesbezüglich rät der Konzern: „Nicht auf unerwünschte und verdächtige Pop-up-Fenster klicken und keinesfalls eine darin angezeigte Telefonnummer anrufen. Ein Neustart behebt das Problem der störenden Anzeigen meistens.“

Einer Studie, die Microsoft in 16 Ländern durchgeführt hat, belegt, dass gerade Nutzer, die sich eigentlich gut mit digitalen Anwendungen auskennen würden, häufig auf solche Maschen reinfallen. So hätten in Deutschland bereits 52 Prozent einen Betrugsversuch erlebt, 13 Prozent ließen sich darauf ein. Von denjenigen, die auch einen finanziellen Schaden erlitten haben, seien 76 Prozent jünger als 38 Jahre gewesen. Die ältere Generation erwies sich hingegen als vorsichtiger. Um die verschiedenen Formen der Cyber-Kriminalität zu bekämpfen, habe der Konzern eine „Digital Crimes United“ geschaffen. Die Abteilung setze sich aus einem 30 Länder umfassenden internationalen und interdisziplinären Experten-Team zusammen.

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