Mehr Speicher für unterwegs

Berlin · Ob im Zug, im Café oder auf Reisen: Tablets und Smartphones sind überall dabei. Das Problem: Oft reicht der Speicherplatz nicht aus oder es ist nicht möglich, mit mehreren Nutzern gleichzeitig auf Daten zuzugreifen. WLAN-Festplatten bieten dafür eine Lösung.

Unterwegs einen Film zu schauen oder Musik zu hören - mit dem Smartphone oder Tablet ist das kein Problem. Aber oft ist der integrierte Speicher der Taschencomputer zu klein. Abhilfe versprechen WLAN-Festplatten. Sie ergänzen mobile Geräte kabellos um zusätzlichen Speicherplatz und erlauben mehreren Nutzern, gleichzeitig auf die Inhalte zuzugreifen. Die Geräte sehen aus wie normale externe Festplatten , aber zusätzlich zum USB-Anschluss ist noch ein Chip für drahtlose Datenübertragung per WLAN integriert. "Das hat den Vorteil, dass die Festplatte nicht direkt neben dem Computer stehen muss", sagt Alexander Kuch vom Portal teltarif.de. "Außerdem können auch WLAN-fähige Geräte ohne USB-Anschluss kabellos auf die Festplatte zugreifen."

Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Die meisten WLAN-Festplatten erlauben den parallelen Zugriff mehrerer Geräte wie Notebooks oder Smartphones , zum Beispiel für den Datenaustausch zu Hause oder unterwegs. Viele WLAN-Festplatten bieten zusätzlich externe Anschlüsse für TV-Geräte oder Steckplätze für Speicherkarten. Auch lässt sich die Festplatte als Multimedia-Bibliothek verwenden, um Inhalte zu streamen, sprich Musik und Videos ohne abzuspeichern abzuspielen, ohne die Dateien auf den PC oder das Smartphone herunterladen zu müssen. Der Zugriff erfolgt entweder direkt oder per Smartphone-App. Diese wird von den Herstellern der Platten mitangeboten und kann in den App Stores heruntergeladen werden. Über die Anwendungen könnten Nutzer auch Dateien auf der WLAN-Festplatte verwalten, sagt Manuel Fischer vom IT-Branchenverband Bitkom.

Vor dem Kauf sollten sich Interessierte überlegen, ob ihnen ein großer Speicherplatz oder ein schneller Zugriff auf die Platte wichtiger ist. "Wünscht der Anwender viel Speicherplatz, sollte er zu einer klassischen externen WLAN-Festplatte greifen", sagt Alexander Kuch. Diese gebe es typischerweise mit 1000 oder 2000 Gigabyte (GB) Speicherplatz. Der Nachteil: Magnetische WLAN-Festplatten brauchen mehr Strom und haben oft ein eigenes Netzteil.

"Wer auf schnellen Zugriff Wert legt, sollte sich eine externe Flash-Festplatte mit WLAN-Modul kaufen", rät Kuch. Diese sogenannten SSD-Festplatten speichern Daten rein digital und nicht auf magnetischen Datenträgern wie klassische Festplatten . Dadurch arbeiten SSDs besonders schnell, geräuschlos und verbrauchen wenig Strom. Ein eingebauter Akku ermöglicht für einige Stunden den mobilen Betrieb ohne Steckdose. Sie sind jedoch gemessen an der Speichergröße deutlich teurer und haben weniger Kapazität. Meist passen die Chipspeicher mit Akku in die Hosentasche. Rund 80 Euro muss man für eine SSD mit WLAN, Akku und 64 GB Speicher einplanen, bis zu 140 Euro für ein 128-GB-Modell. Für einen Magnetspeicher mit WLAN und einer Kapazität von 1000 GB bezahlt man rund 100 bis 180 Euro.

Wer die Festplatten vorrangig zum Aufbewahren und Teilen von Inhalten verwenden möchte, sollte eine Platte mit viel Speicherplatz wählen. "Im Vorfeld sollte geprüft werden, ob der Hersteller auch Apps für das eigene Smartphone oder Tablet anbietet und ob das heimische TV-Gerät unterstützt wird", sagt Fischer. Möchten Nutzer die WLAN-Festplatte in das Heimnetzwerk einbinden, empfiehlt er auch, die Kompatibilität zum Router zu prüfen.

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