Mainzer Studie: Wer lange lernt, ist häufiger kurzsichtig

Mainz · Die Zahl der kurzsichtigen Menschen ist in den vergangenen Jahrzehnten stark gewachsen: In den Industrienationen ist mittlerweile mindestens ein Drittel der Bevölkerung betroffen, in manchen Großstädten Asiens sind es sogar beinahe 90 Prozent. Die Kurzsichtigkeit (Fachausdruck Myopie) erhöht das Risiko für weitere Augenkrankheiten. Ihre Ursachen sind nicht völlig verstanden, doch medizinische Studien zeigen, dass Schüler, die viel Zeit im Freien verbringen, seltener betroffen sind als Stubenhocker.

Sind intelligente Menschen möglicherweise häufiger kurzsichtig? Dieser Frage gehen Wissenschaftler der Universität Mainz nach. Sie kommen in ihrer Untersuchung zu einem klaren Ergebnis: Das Risiko, kurzsichtig zu werden, habe nicht mit der geistigen Leistungsfähigkeit eines Menschen zu tun, sondern mit der Zeit, die ein Jugendlicher in Schule und Hochschule verbringe. Mit anderen Worten: Das Bildungsniveau und nicht seine Intelligenz ist entscheidend.

Die Mainzer Wissenschaftler werteten Daten einer Gesundheitsstudie der Universitätsklinik Mainz aus, bei der rund 4000 Personen im Alter zwischen 40 und 79 Jahren untersucht worden waren. Als nächstes wollen sie die Einflüsse von Bildschirmarbeit und Smartphones untersuchen, erklärt Professor Norbert Pfeiffer, Direktor der Mainzer Augenklinik.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort