Verbraucherschützer mahnen Vermittlungsportale sind oft undurchsichtige Dienstleister

München · () Vermittlungsportale im Netz sollen dabei helfen, den richtigen Flug, den passenden Kredit oder den günstigsten Mobilfunktarif zu finden. Doch diese Plattformen seien oft intransparent, zeigt eine Untersuchung der Verbraucherzentrale Bayern.

 Vermittlungsportale sind bequem, aber nicht immer transparent.

Vermittlungsportale sind bequem, aber nicht immer transparent.

Foto: dpa-tmn/Christin Klose

Die Verbraucherschützer haben 30 Seiten untersucht und kommen zu dem Schluss, dass es oft günstiger sei, direkt bei dem jeweiligen Anbieter zu kaufen oder zu buchen. Es sei nicht sicher, dass Verbraucher auf Vermittlungsplattformen das beste Angebot finden.

Bei der Buchung über Vermittler müssen Nutzer laut der Verbraucherzentrale damit rechnen, dass auch ihre persönlichen Daten verwertet werden. Es gebe auch Anhaltspunkte dafür, dass Hitlisten und Empfehlungen aufgelisteter Dienstleistungen von Provisionszahlungen beeinflusst sind. Das könne dazu führen, dass Nutzer für sie ungünstige oder teurere Angebote auswählen.

Nur vier der untersuchten Plattformen dokumentierten zumindest in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen, wie die Reihenfolge der Angebote zustande kommt. Und auch die Darstellung der tatsächlichen Marktabdeckung bei Vergleichen auf Vermittlungsplattformen sei verbesserungswürdig. Nur acht Anbieter legten ihre Abdeckung offen.

Darüber hinaus bemängeln die Verbraucherschützer in ihrem Untersuchungsbericht die meist unklaren Vertragsverhältnisse. Bei der Buchung von Dienstleistungen über Vermittlungsplattformen kämen mehrere Verträge zustande. Zunächst mit der Vermittlungsplattform selbst und dann wenigstens noch mit dem Anbieter, der die Dienstleistung erbringt. Allerdings sei bei keiner einzigen der untersuchten Seiten während der Buchung erläutert worden, welcher Vertragspartner welche Rolle habe und wofür er zuständig sei.

Unklare Vertragsverhältnisse könnten im Reklamationsfall dazu führen, dass Anbieter und Plattform sich die Verantwortung zuschieben und der Kunde der Leidtragende ist, warnen die Verbraucherschützer. Tatsächlich gebe es in diesem Zusammenhang immer wieder Beschwerden.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort