Kleine Kästen für großes Kino

Frankfurt · Streamingdienste wie Amazon Prime oder Netflix werden auch in Deutschland immer beliebter. Ihre Inhalte bringen sogenannte Streamingboxen aus dem Netz direkt auf den Fernseher. Verbraucher müssen vor dem Kauf aber genau prüfen, welches Gerät welchen Dienst unterstützt.

 Ein größeres Spektakel als in diesem Wohnzimmer versprechen sogenannte Streamingboxen. Mit den kleinen Geräten können Video-Streamingdienste über den Fernseher genutzt werden. Foto: Fotolia

Ein größeres Spektakel als in diesem Wohnzimmer versprechen sogenannte Streamingboxen. Mit den kleinen Geräten können Video-Streamingdienste über den Fernseher genutzt werden. Foto: Fotolia

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Bislang stehen sogenannte Streamingboxen und -sticks nur in knapp jedem zehnten deutschen Haushalt. Aber laut dem Digitalisierungsbericht der Landesmedienanstalten ist die Tendenz steigend: Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Anteil bereits verdoppelt. Mit solchen Boxen können Streamingdienste wie Netflix unkompliziert über TV-Geräte genutzt werden. Beim Streaming sehen Nutzer Filme und Serien direkt im Internet, ohne sie vorher herunterladen zu müssen.

Zugriff auch auf Videoportale

Der Vorteil der Boxen sei, dass sie klein und überschaubar sind, sagt Tobias Arns vom IT-Verband Bitkom. Der Standardpreis für die Geräte liegt bei etwa 100 Euro. Und auch die technischen Voraussetzungen stimmen: Moderne Smart-TVs haben in der Regel mehrere sogenannte HDMI-Anschlüsse, an denen die Boxen angeschlossen werden. Welche Box für wen geeignet ist, hängt vor allem davon ab, welchen Streamingdienst man nutzen will. Denn die Hersteller der Boxen unterstützen vor allem ihre eigenen Angebote: Auf Amazons Fire-Geräten steht der eigene Streamingdienst Amazon Prime im Mittelpunkt, bei Apple TV iTunes und bei Nexus Video Player und Chromecast der Google Play Store.

"Dazu kommt überall noch der Streamingdienst Netflix, der ist inzwischen eine Art gemeinsamer Nenner", sagt Christoph de Leuw von der "Computerbild". Auch auf Videoplattformen wie Youtube, Vimeo und Dailymotion greift fast jede Box problemlos zu. Apps für andere Streamingdienste wie Watchever, Maxdome oder die Mediatheken der großen TV-Sender gebe es dagegen nicht überall. Und auch das Musikstreaming-Angebot variiert.

Ansonsten unterscheiden sich die Streamingboxen nur sehr gering: "Die Nutzerfreundlichkeit ist inzwischen überall auf hohem Niveau", sagt de Leuw. Das sei auch der größte Vorteil der Boxen gegenüber anderen Streaminglösungen. Apps für Videoplattformen oder Mediatheken gebe es schließlich auch für viele internetfähige Fernseher und Spielkonsolen. Da sei die Bedienung aber oft viel zäher als bei den spezialisierten Boxen.

Was kaum eine Box unterstützt, ist das Abspielen eigener Videos, etwa vom Computer oder von einem Netzwerkspeicher (NAS). "Das ist da eigentlich nicht vorgesehen", sagt Christoph de Leuw. "In der Regel müssen Nutzer da immer über die Cloud-Dienste des Herstellers gehen." USB-Anschlüsse für Festplatten oder Sticks, auf denen Videos sind, bieten nur wenige Boxen.

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