Zu wenige Studien Keine Entwarnung bei Gefahr durch Handystrahlung für Kinder

Berlin · Die Debatte über mögliche Gesundheitsschäden durch Handystrahlung wird aktuell durch den beginnenden Aufbau der Netze der fünften Mobilfunkgeneration (5G) befeuert.

 Wie sich die Smartphonestrahlung auf junge Kinder auswirkt, ist noch nicht ausreichend erforscht.

Wie sich die Smartphonestrahlung auf junge Kinder auswirkt, ist noch nicht ausreichend erforscht.

Foto: dpa/Hans-Jürgen Wiedl

Deshalb hat die Stiftung Warentest die gesamte Studienlage zu Mobilfunk und Gesundheit gesichtet – einschließlich der neuesten Tierstudien. Nach aktuellem Stand der Forschung bestehe kaum Grund zur Sorge. Daran ändere auch der 5G-Ausbau nichts, so das Fazit der Experten.

Wer dennoch sichergehen will und vorbeugen möchte, kann einiges tun. Insbesondere für Kinder sind Schutzmaßnahmen dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) zufolge wichtig. Denn für den  Nachwuchs lägen nur vergleichsweise wenige Studien zu möglichen gesundheitlichen Folgen vor.

Die Warentester raten, den Empfang im Auge behalten, denn Handys passten ihre Sendeleistung den Gegebenheiten vor Ort an. Je schwächer das Mobilfunknetz, desto stärker müssten die Geräte funken. Wer sich schützen wolle, müsse also Telefonate bei schlechtem Empfang vermeiden, beispielsweise während einer Zugfahrt, unterwegs im Auto ohne Außenantenne oder in mangelhaft versorgten Gebieten.

Eine weitere mögliche Maßnahme ist demnach, eine größere Distanz zwischen dem Gerät und dem Kopf zu schaffen. Die Intensität elektromagnetischer Felder sinke mit wachsendem Abstand schnell. Bereits wenige Zentimeter machen den Experten zufolge einen großen Unterschied. Daher sei es empfehlenswert, ein Headset zu nutzen, also eine Kombination aus Kopfhörer und Mikrofon. Eine weitere Alternative zum Smartphone am Kopf könne die Freisprechfunktion bieten.

Verbraucher könnten zudem schon vor dem Kauf auf den SAR-Wert eines Geräts achten. Die Abkürzung steht für Spezifische Absorptionsrate und bezeichnet die Menge an Energie, die über das sendende Handy vom naheliegenden Köpergewebe aufgenommen wird. Der gültige SAR-Höchstwert liegt bei zwei Watt pro Kilogramm. Für jedes Handymodell ermitteln die Hersteller den SAR-Wert mithilfe eines standardisierten Tests. Eine Liste mit den Ergebnissen dieser Überprüfungen veröffentlicht das BfS fortlaufend auf seiner Internetseite.

Die Warentester kritisieren allerdings, dass der SAR-Wert bei maximaler Sendeleistung ermittelt wird, also in einem Zustand, den die Handys in der Praxis nur selten erreichten.

(Suchbegriff „SAR“)

(dpa)
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