Jeder dritte Alzheimer-Fall wäre vermeidbar

Leipzig · Über eine Million Menschen in Deutschland leiden an Alzheimer. Bis zur Mitte des Jahrhunderts wird sich ihre Zahl verdoppeln. Auch wenn längst noch nicht alle biologischen Details geklärt sind, gehen viele Wissenschaftler heute davon aus, dass es sich hier um eine Stoffwechselkrankheit handelt.

Sie sind überzeugt, dass viele Alzheimer-Erkrankungen auf Risikofaktoren wie Bluthochdruck , Übergewicht und Diabetes zurückgehen. Demenzforscher der Uni Leipzig empfehlen nun, sich in der Forschung nicht nur auf Alzheimer-Therapien zu konzentrieren, sondern die Vorbeugung ins Visier zu nehmen.

Nach einer Untersuchung des Instituts für Sozial-, Arbeitsmedizin und Public Health der Hochschule sind für ein Drittel der heutigen Alzheimer-Fälle sieben Lebensstilfaktoren verantwortlich. Am gefährlichsten leben danach Sportmuffel. Denn den stärksten Einfluss aufs Alzheimer-Risiko habe mit 22 Prozent "mangelnde körperliche Aktivität", gefolgt vom Rauchen (15 Prozent). Auch Depressionen, Bluthochdruck , starkes Übergewicht in mittleren Jahren, eine niedrige Bildung und Diabetes tauchen in der Liste der Risikofaktoren auf. Wenn es gelänge, die Häufigkeit dieser Risikofaktoren nur zu halbieren, könne ein Drittel der heutigen Alzheimerfälle in Deutschland vermieden werden, haben die Leipziger Forscher errechnet.

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