In Deutschland sinkt der Blutdruck

Der mittlere Blutdruck in Deutschland ist in den vergangenen zehn Jahren gesunken. Doch es bleibt noch viel zu tun, so das Robert-Koch-Institut in Berlin. Denn bei mehr als der Hälfte der Deutschen ist der Blutdruck nicht optimal.

Berlin . In Deutschland sinkt der Blutdruck, zeigt eine Untersuchung des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin . Der durchschnittliche systolische Wert - das ist die erste der beiden Angaben zum Blutdruck - sei innerhalb von zehn Jahren von 129 auf 124 Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) gefallen. Die RKI-Wissenschaftler und Forscher des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung werteten Blutdruckdaten von 7000 Menschen aus den Jahren 1998 bis 2008 aus. Die positive Nachricht gilt für beide Geschlechter und alle Altersgruppen - allerdings mit einer Ausnahme. Bei jungen Männern im Alter zwischen 18 und 29 Jahren sei der Blutdruck entgegen dem Gesamttrend leicht gestiegen, berichtet Hannelore Neuhauser vom RKI. Der Grund ist unbekannt. Die Anzahl der Patienten mit Bluthochdruck (Hypertonie) sei in Deutschland mit 20 Millionen in etwa konstant geblieben.

20 Millionen Patienten

Von Bluthochdruck sprechen Mediziner, wenn die in Ruhe gemessene Werte die Grenze von 140/90 mmHg überschreiten. Als optimal gelten Ruhewerte unter 120/80 mmHg. Auch beim diastolischen (dem niedrigeren) Blutdruckwert hätten sich die Ergebnisse verbessert, so Hannelore Neuhauser. Hier sei der Mittelwert von 78 auf 73 Millimeter Quecksilbersäule gefallen. Entwarnung will die RKI-Forscherin trotz der Entwicklung zum Besseren nicht geben. Hannelore Neuhauser: Die Zahlen zeigten eben auch, dass bei 60 Prozent der Erwachsenen zwischen 18 und 79 Jahren der Blutdruck nicht optimal sei. Dadurch bleibe das Herz-Kreislauf-Risiko unnötig hoch.

Statistisch genügt bereits ein nur um zwei Millimeter Quecksilbersäule verminderter Wert, um in ganz Deutschland die Zahl der Todesfälle durch Schlaganfall um zehn Prozent sinken zu lassen. Die Zahl der Herz-Kreislauf-Toten würde um sieben Prozent zurückgehen. Zu den Risikofaktoren für hohen Blutdruck zählen unter anderem Bewegungsmangel, hoher Alkohol- und Salzkonsum, eine ungesunde Ernährung, Übergewicht und Stress.

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