„Infowars“-Podcasts Immer mehr Plattformen löschen Inhalte von Verschwörungstheoretiker Alex Jones
Berlin · Er ist bekannt für rechtspopulistische Botschaften. Dem Texaner gehen jedoch die Online-Portale für seine Hassreden aus.
Immer mehr Online-Plattformen nehmen die umstrittenen Botschaften von US-Verschwörungstheoretiker Alex Jones aus ihrem Angebot. Nachdem Apple und Spotify die „Infowars“-Podcasts des rechtspopulistischen Journalisten gelöscht hatten, entfernte am Montag auch Facebook vier seiner Seiten, unter anderem Jones offiziellen Facebook-Auftritt sowie seine „Infowars“-Seite.
Auch der Alex-Jones-Channel auf Youtube mit mehr als 2,4 Millionen Abonnenten kann nicht mehr aufgerufen werden. „Dieses Konto wurde gekündigt, da es gegen die Youtube-Community-Richtlinien verstoßen hat“, heißt es dort.
Das weltgrößte Online-Netzwerk Facebook nannte die Verherrlichung von Gewalt als einen Grund für die Löschung. Zudem nutze Jones eine entmenschlichende Sprache, um Transgender, Muslime und Immigranten zu beschreiben, was die Richtlinien gegen Hassrede von Facebook verletze.
Die Plattform hatte Jones bereits im Juli zeitweise geblockt. „Wir wurden von Facebook, Spotify und Apple komplett verbannt“, erklärte Jones auf Twitter und kritisierte dies als „Zensur“. Der Journalist aus Texas hatte in der Vergangenheit unter anderem verbreitet, dass die US-Regierung an den Anschlägen am 11. September 2001 beteiligt gewesen sei. Auch behauptete er, dass der Amoklauf an der Sandy Hook High School von Schauspielern inszeniert worden oder dass der Klimawandel ein Mythos sei.
Apple entfernte derweil fünf „Infowars“-Podcasts von Jones aus i-Tunes: „Apple duldet keine Hassrede, und wir haben klare Richtlinien, an die sich Urheber und Entwickler halten müssen, um sicherzustellen, dass wir eine sichere Umgebung für alle unsere Benutzer bieten“, sagte ein Apple-Sprecher. „Podcasts, die gegen diese Richtlinien verstoßen, werden aus unserem Verzeichnis entfernt, so dass sie nicht mehr durchsuchbar oder zum Download oder Streaming verfügbar sind. Uns ist daran gelegen, ein breites Spektrum von Ansichten zu vertreten, solange Menschen mit unterschiedlichen Meinungen respektiert werden.“ Auch der Streamingdienst Spotify hatte nach lauter Kritik in der vergangenen Woche zunächst einzelne Teile des Podcasts gelöscht. Wie das schwedische Unternehmen mitteilte, wurde inzwischen das ganze „Infowars“-Programm bei Spotify entfernt.