Hohes Suchtpotenzial von Smartphones

München · Vier Prozent aller 14- bis 16-Jährigen sind süchtig nach Internet-Spielen und sozialen Netzwerken. Zehn Prozent gelten als gefährdet.

Das ergab eine vom Bundesgesundheitsministerium in Auftrag gegebene Studie.

Die ständige Verfügbarkeit könnten gerade junge Menschen schwer steuern, sagte der Kinder- und Jugendpsychiater Christoph Möller dem Magazin Focus. "Das Smartphone ist unser ständiger Begleiter und steuert zunehmend unser Handeln und Denken", warnt Möller.

Neben regelmäßiger Medienabstinenz am Abend und an den Wochenenden empfiehlt Möller, dem virtuellen Leben ein reales entgegenzusetzen: "Wir müssen viel mehr echte Erfahrungen machen, wenn wir uns von den Medien nicht vereinnahmen lassen wollen." Die Universität Bonn will über die App "Menthal" Daten über das Nutzungsverhalten erheben. "Erst wenn wir wissen, wie wir uns online verhalten, können wir die Grenzen zwischen exzessivem Nutzen und echter Abhängigkeit ziehen", sagte App-Entwickler Alexander Markowetz. Ihm zufolge sind Smartphones "im Prinzip Geldspielautomaten im Hosentaschenformat". Die Studenten, die mit "Menthal" ihre Smartphones-Nutzung protokollierten, entsperrten ihre Handys im Schnitt 80-mal pro Tag, also etwa alle zwölf Minuten.

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