Guter Schutz für kleines Geld

Berlin · Sicherheits-Apps für Smartphones sind kein Muss, wenn Nutzer einige Regeln beachten. Wann sich die Apps dennoch lohnen und welche am besten abschneiden, verrät eine Untersuchung von Stiftung Warentest.

Auch für Android-Smartphones ist Schadsoftware im Umlauf. Zwar ist die Gefahr, sich einen Trojaner einzufangen nicht so groß wie bei einem PC. Dennoch versuchen Hacker, Smartphone-Nutzer mit allerlei Tricks dazu zu bringen, die Schädlinge selbst zu installieren. Vor allem Anwender, die Apps aus anderen Quellen als dem Google Play Store laden, sollten Sicherheits-Apps nutzen, empfehlen die Experten von Stiftung Warentest . Dazu wurden 13 Sicherheits-Apps für Android-Systeme getestet.

Ernüchterndes Ergebnis: nur fünf davon schützen zuverlässig. Dabei stand nicht ausschließlich der Schutz vor Schadsoftware im Fokus der Untersuchung. Stiftung Warentest hat auch getestet, wie hilfreich die Apps sind, wenn das Handy verloren geht. Die meisten Sicherheits-Apps können das Smartphone nicht nur online orten und sperren, sondern auch per SMS. Entfernt der Dieb allerdings die Sim-Karte, funktioniert das nicht. Vier der getesteten Apps können das Handy aber gegen die Verwendung einer fremden Sim-Karte sperren.

Sicherheit gibt's nicht umsonst

Wer sicher sein will, muss zahlen. Alle geprüften Apps lassen sich zunächst zwar kostenlos runterladen. Doch wer einen umfassenden Schutz mit einjähriger Nutzungslizenz will, muss im Schnitt zwischen zehn bis 30 Euro ausgeben. Die drei Sicherheits-Anwendungen, die dauerhaft umsonst zu haben sind, erhielten von Stiftung Warentest allesamt die Note mangelhaft. Das lag unter anderem daran, dass diese statt zu schützen, ausspionierten. So versendeten einige Apps persönliche Daten unverschlüsselt an Dritte.

Insgesamt erreichten fünf Anwendungen die Gesamtnote gut. Am besten schnitten Eset Mobile Security & Antivirus für 10 Euro im Jahr, Avast Mobile Security & Antivirus und Anti-Theft für 15 Euro im Jahr, Norton Antivirus & Sicherheit für 30,50 Euro im Jahr und Kaspersky Internet Security für 11 Euro im Jahr ab.

Avast bot im Test mit Abstand die beste Schutzfunktion und die beste Hilfe bei Verlust. Die Anwendung Eset ist bei Schutz und Verlusthilfe schwächer, bot aber die beste Handhabung und belastete das Smartphone in Sachen Stromverbrauch und Rechenkraft von allen Anwendungen am wenigsten.

Wer allerdings einige Sicherheitsregeln bei der Nutzung seines Smartphones berücksichtigt, braucht nicht zwingend eine Schutzsoftware. Bei der Installation neuer Apps oder Updates gelte es, die beanspruchten Zugriffsrechte kritisch zu prüfen. Fordert eine Anwendung etwa Berechtigungen, die sie für ihre eigentliche Funktion erkennbar nicht benötigt, sollten Nutzer lieber darauf verzichten, raten Experten von Stiftung Warentest . Auch bei Links in E-Mails und Kurznachrichten sollten Anwender immer Misstrauen walten lassen.

Sinnvoll sei auch ein Browser mit Schutz vor Online-Betrügereien, etwa Chrome mit aktivierter Safe-Browsing-Funktion. Zudem empfehlen die Experten das Aktivieren des Android-Geräte-Managers. Damit lässt sich ein abhanden gekommenes Handy aus der Ferne orten und sperren.

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