Fotografieren wird zum riesigen Boom

Zweibrücken · Immer mehr Menschen halten ihre Eindrücke auf Fotos fest – und nicht nur im Urlaub. Das geht aus einer Umfrage des Instituts für Demoskopie (IFD) Allensbach hervor. Befördert werde der Trend unter anderem durch soziale Netzwerke.

Noch schnell ein Selbstporträt vorm Eiffelturm und schon steht das Bild bei Facebook - Fotos zu schießen, ist beliebter denn je: Fast jeder Zweite in Deutschland macht heute mehrmals im Monat Bilder. Damit hat sich die Anzahl jener Menschen, die monatlich knipsen, in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Das zeigt eine Umfrage des Instituts für Demoskopie (IFD) Allensbach. Das gesteigerte Interesse werde zum einen durch die häufigere Nutzung von Mobiltelefonen mit integrierter Kamera und zum anderen durch die zunehmende digitale Vernetzung im Internet befördert.

Im Jahr 2004 machten gerade mal 21 Prozent der unter 65-Jährigen mehrmals im Monat Fotos. Im Jahr 2014 waren es hingegen bereits 49 Prozent. Die Zahl derer, die jede Woche mindestens einmal fotografieren, hat sich seit 2004 sogar mehr als verdreifacht: Waren es vor gut zehn Jahren lediglich sieben Prozent, drückten im letzten Jahr bereits 25 Prozent der Menschen wöchentlich auf den Auslöser.

Aber woher kommt der Foto-Boom? Die Gründe sind laut der IFD-Umfrage vielfältig. Eine These lautet: Durch digitale Einsteigerkameras und integrierte Kameras im Mobiltelefon können die Menschen unkompliziert unzählige Bilder schießen und speichern. Zudem entfallen die früher üblichen Entwicklungskosten. Die steigenden Absatzzahlen von Smartphones lassen auf einen Zusammenhang schließen. Laut statistischem Bundesamt gibt es in Deutschland inzwischen über 45 Millionen Besitzer von internetfähigen Mobiltelefonen. Im Jahr 2009 waren es nur etwas mehr als sechs Millionen Menschen.

Aber nicht nur das Knipsen mit der Handy-Kamera führt laut dem IFD zu häufigerem Fotografieren, auch soziale Netzwerke wie Facebook haben einen Einfluss darauf. Demnach machen 37 Prozent der Nutzer sozialer Netzwerke mindestens ein Bild pro Woche. Unter allen anderen Internet-Nutzern sind es hingegen gerade mal 17 Prozent. Und unter denen, die soziale Netzwerke intensiv nutzen, halten sogar 45 Prozent ihre Eindrücke wöchentlich fest.

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