Finnischer Konzern zieht Schlussstrich Fitnessuhren wenig gefragt: Nokia verkauft Gesundheitssparte

Espoo · () Nokia hat offiziell seinen kurzen und verlustreichen Ausflug ins Geschäft mit vernetzten Waagen, Blutdruckmessern und Armbanduhren beendet. Der Netzwerkausrüster verkaufte die Gesundheitssparte, die auf Basis des Start-ups Withings aufgebaut wurde, an einen Mitgründer der französischen Firma zurück.

Ein Kaufpreis wurde bislang nicht genannt, nach Informationen der Zeitung „Le Figaro“ soll er jedoch nicht höher als 30 Millionen Euro gewesen sein. Nokia hatte Withings 2016 für 170 Millionen Euro gekauft.

Der Käufer Eric Carreel will nun bis Ende des Jahres die Marke Withings mit neuen Produkten wiederbeleben. Nokia hatte erst im vergangenen Jahr den eigenen Namen auf den Withings-Geräten platziert. Das Geschäft kam aber nicht in Gang. Das finnische Unternehmen veröffentlichte zwar keine genauen Zahlen zu der Sparte, die Bereiche Gesundheit und digitale Medien kamen jedoch im vergangenen Jahr zusammen nur auf einen Umsatz von 52 Millionen Euro. Dabei seien die Erlöse im Gesundheitsgeschäft im wichtigen Weihnachtsquartal im Jahresvergleich gesunken, hieß es.

Bereits im vergangenen Jahr hatte Nokia 141 Millionen Euro auf den Firmenwert abgeschrieben. Im Februar hieß es dann, für den Bereich sei eine „Überprüfung strategischer Optionen“ eingeleitet worden. Unter den Kaufinteressenten sollen auch Samsung und die zu Google gehörende Smart-Home-Firma Nest gewesen sein.

Nokia hatte sich nach dem Verkauf der Handy-Sparte an Microsoft auf Technik für Mobilfunk-Netze als Kerngeschäft fokussiert. Inzwischen gibt es zwar auch wieder Smartphones unter der Marke Nokia. Diese werden jedoch von der Firma HMD gebaut, die eine Lizenz auf die Namensrechte bekam. Mit den Gesundheitsgeräten wollte Nokia ein weiteres Standbein neben dem hart umkämpften Netzwerk-Geschäft aufbauen.

(dpa)
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