Fernwartungs-Tools Wie das Büro nach Hause kommt

SAARBRÜCKEN · Mit Fernsteuerungsssoftware kann im Homeoffice der Büro-Rechner benutzt werden.

 Mit Computerprogrammen kann der PC im Büro von zu Hause ferngesteuert werden.

Mit Computerprogrammen kann der PC im Büro von zu Hause ferngesteuert werden.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Mit dem Thema Fernsteuerungsprogramme hatte Otto Normalverbraucher vor den Kontaktbeschränkungen durch Corona in der Regel kaum Berührungspunkte. Die Fachleute in diesem Bereich waren hauptsächlich Computerspezialisten oder IT-Support-Unternehmen, die die Software nutzen, um per Fernsteuerung beispielsweise Wartungsarbeiten an einem weit entfernten Rechner durchzuführen oder technische Probleme aus der Ferne zu beheben. Doch spätestens seit durch die Corona-Pandemie viele Arbeitsbereiche ins Homeoffice verlagert wurden, müssen sich auch Büroangestellte mit der Funktionsweise des Fernzugriffs auseinandersetzen. Er zeigt dem Nutzer die Oberfläche eines weit entfernten Rechners auf seinem eigenen Bildschirm so an, als säße er direkt davor. Unsere Internetredaktion hat eine Auswahl an Programmen für die Betriebssysteme Windows und macOS zusammengestellt.

TeamViewer, das wohl bekannteste Programm, macht den Anfang. Für private Nutzer ist es kostenfrei. Wer die Software für geschäftliche Zwecke nutzt, benötigt eine Lizenz. Dabei variieren die Preise zwischen 27,90 Euro im Monat für die „Business Lizenz“ für lediglich einen Nutzer und monatlich 124,90 Euro für die „Corporate Lizenz“, die bis zu 30 Nutzer erlaubt. Das Programm bietet nicht nur Funktionen wie IT-Management und Fernzugriff an, sondern auch verschiedene Optionen, um auch aus dem Homeoffice mit Kollegen und Kunden in Kontakt zu bleiben – etwa per HD-Video, Audio, Chat oder Bildschirmübertragung. Außerdem versprechen die Entwickler auf ihrer Webseite höchste Sicherheitsstandards. Alle Verbindungen seien Ende-zu-Ende verschlüsselt und virtuelle Konferenzräume könnten gesperrt werden, um unbefugten Zutritt zu verhindern. Nützlich ist auch, dass die Aufzeichnung von Videokonferenzen möglich ist und Nutzer mithilfe der Software Dateien, die auf den Rechnern im Büro liegen, zu Hause ausdrucken können.

Auch das Programm AnyDesk verfügt über die Funktionen Ferndrucken und Sitzungsaufzeichnung. In seiner einfachsten Ausführung kostet es für Unternehmen nur 8,49 Euro im Monat. 41,99 Euro werden monatlich fällig, wenn Firmen auf die Option angewiesen sind, beliebig viele Sitzungen gleichzeitig starten zu können. Für den privaten Gebrauch ist die Nutzung der Software kostenfrei. Neben der Option des Fernzugriffs können Nutzer auch Daten mit dem Programm übertragen. Das funktioniert entweder über eine Zwischenablage oder mithilfe eines Dateimanagers. Durch die Chatfunktion des Programms können sich Anwender schnell und unkompliziert mit ihren Kollegen und mit den Vorgesetzten über anstehende Aufgaben abstimmen. Zudem läuft das Programm nach Angaben der Entwickler selbst bei einer schlechten Verbindung noch stabil. Um die verwendeten Geräte vor unerlaubtem Zugriff zu schützen, setzen die Entwickler des Programms auf TLS-Technologie zur Verschlüsselung, die beispielsweise auch beim Online-Banking zum Einsatz kommt.

NetSupport Manager ist ein weiteres Beispiel für eine Software, die das Arbeiten im heimischen Büro ermöglicht. Auf ihrer Webseite werben die Entwickler mit schneller Einrichtung des Programms sowie hoher Flexibilität und Effizienz. Zu den Hauptfunktionen der Software zählt neben Systemmanagement und Fernzugriff auch die Verwendung mehrerer Geräte gleichzeitig. Das bedeutet, dass Nutzer verschiedene Bildschirme via Echtzeit-Miniaturbilder-Ansicht überblicken und einsehen können. Zudem wird auch bei diesem Programm das Thema Sicherheit großgeschrieben. Mit PIN Connect und vier Verschlüsselungsstufen soll für eine sichere Nutzung der Software gesorgt werden. Eine Gratisversion gibt es bei diesem Programm zwar nicht, allerdings können Interessenten die Software vor dem Kauf 30 Tage lang kostenfrei testen. Wie hoch die Kosten nach dieser Testphase ausfallen, hängt von mehreren Faktoren wie etwa der Zahl der Nutzer und der Art der Nutzung ab und muss individuell angefragt werden.

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