Hunderte falscher Anbieter Falsche Streamingportale locken in die Abofalle

Berlin/Mainz · Hunderte Seiten geben sich als Alternative zu Netflix und Co. aus. Die Betreiber gehen mit zwielichtigen Methoden vor.

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Foto: SZ

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen warnt vor dubiosen Video-Streamingdiensten. Sie versuchten, Filmfans über Seiten, die seriösen Anbietern nachempfunden seien, in eine Abofalle zu locken. Es seien bereits mehrere hundert Beschwerden von geprellten Internetnutzern registriert worden, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes. Die Seiten zielten mit ihren Angeboten vor allem auf Jugendliche und versuchten, mit aggressiven Methoden Beiträge einzutreiben.

Häufig sei auf den Seiten nicht klar ersichtlich, wie viel das Abonnement koste, und wie es verlängert werde, so die Verbraucherzentrale. Nach Ablauf einer fünftägigen Testphase schickten die dubiosen Anbieter eine E-Mail an die Verbraucher oder riefen direkt an. Auf aggressive Weise würden die „Kunden“ dazu aufgefordert, den Betrag für ein Jahres-Abonnement zu zahlen, sagt die Verbraucherzentrale. Dabei verlangten die Betreiber Beträge von bis zu 360 Euro.

Laut der Verbraucherzentrale werden regelmäßig neue solcher Streaming-Seiten im Netz entdeckt. Auf fast allen gebe es ein Impressum, in dem eines von neun Unternehmen, vermeintlich mit Sitz in Großbritannien, genannt werde. Dabei handele es sich um Turquoiz Limited, Lovelust Limited, Bizcon Limited, Anmama Limited, Cidd Limited, Oljo Ltd, Safe4Media Ltd, Kino Bino Limited und Kino Cinemas Ltd. Nach Recherchen der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz gibt es inzwischen über 200 nahezu identisch aussehende, dubiose Streamingseiten. Aufgrund ihrer professionellen Aufmachung seien sie schwer von seriösen Portalen zu unterscheiden. Bei vielen Anbietern tauchen die englischen Worte „flix“, „play“ und „stream“ im Namen auf. „Flix“ soll auf den bekannten Streamingdienst Netflix verweisen. „Stream“ und „Play“ sollen andeuten, dass es sich um eine Plattform handelt, auf der Videos angesehen werden können.

Wer eine Rechnung von diesen Anbietern erhalte, solle nicht zahlen, rät die Verbraucherzentrale. Stattdessen sollten sie Strafanzeige bei der Polizei zu stellen. Nutzer könnten ihre Erfahrungen mit solchen Streamingportalen über das Online-Beschwerdeformular an die Verbraucherzentrale melden.

www.marktwaechter.de/mitmachen/beschwerdeformular

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