DSGVO Internetnutzern sind beim Datenschutz oft zu bequem

Berlin · Eine Umfrage der Initiative „Digital für alle“ zeigt, dass viele Deutsche zu wenig auf ihre Sicherheit und Privatsphäre im Netz achten.

 Der Datenschutz beschäftigt und beunruhigt die Menschen.

Der Datenschutz beschäftigt und beunruhigt die Menschen.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Der 28. Januar ist der europäische Datenschutztag. Diesen Tag rief der Europarat 2006 ins Leben. An diesem Tag dreht sich alles darum, die Menschen in Sachen Datenschutz und Privatsphäre zu sensibilisieren.

Laut einer Umfrage der Initiative „Digital für alle“ erklärt eine Dreiviertelmehrheit, technische Geräte wie Smartphone oder Computer bedienen und nutzen zu können, solange keine Fehler oder unerwartete Ereignisse auftreten. Aber jeder Vierte beherrsche das nicht. Sechs von zehn Bundesbürgern finden online in der Regel die Informationen, die sie suchen, aber 37 Prozent gelingt das nicht. 60 Prozent können Programme und Apps installieren, der Rest scheitert daran. Während 57 Prozent ihre Datenschutzeinstellungen individuell anpassen, machen das 39 Prozent nicht. Eine Online-Quelle im Hinblick auf ihre Vertrauenswürdigkeit einzuschätzen, kann jeder Zweite, etwa ebenso viele trauen sich das nicht zu. Und 46 Prozent sind in der Lage, auftretende Fehlermeldungen und technische Probleme einzuordnen und selbst zu beheben, während das 49 Prozent vor Rätsel stellt.

Die Privatsphäre der EU-Bürger soll auch die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sicherstellen. Sie ist im Mai 2018 in Kraft getreten, trotzdem hatten einer Umfrage des Branchenverbandes Bitkom zufolge im vergangenen September erst jedes vierte Unternehmen die Verordnung vollständig umgesetzt. Die Vorgaben der DSGVO bedeute für Firmen einen hohen Aufwand, erklärt Bitkom. Aus Sicht des Verbandes braucht es vor allem mehr Klarheit und Vereinheitlichung der Auslegung in Europa. Einen grundsätzlichen Fehler sieht Bitkom darin, dass die Verordnung nicht zwischen Vereinen, kleinen Unternehmen und Großkonzernen unterscheide. Das müsse sich ändern.

Auch Facebook widmete sich dem Datenschutz. Firmengründer Mark Zuckerberg erläuterte in einem Blogeintrag, dass das Netzwerk seine Nutzer in den nächsten Wochen daran erinnern wolle, einen Blick in ihre Privatsphäre-Einstellungen zu werfen. Denn genau dort will Facebook den Nutzern mehr Möglichkeiten einräumen, zu bestimmen, was mit ihren Daten passiert. Dort können Mitglieder des Netzwerks festlegen, wer die eigenen Beiträge und Profilinformationen sehen kann und welche Informationen sie über Facebook an andere Dienste weitergeben.

Außerdem wird die Funktion „Aktivitäten außerhalb von Facebook“ weltweit freigeschaltet. Unternehmen stellen dem Netzwerk Informationen darüber zur Verfügung, welche Art von Produkten sich die Menschen auf ihren Internetseiten ansehen und Facebook nutzt diese Informationen, um gezielt zu werben. Jetzt kann sich jeder Nutzer eine Zusammenfassung dieser Informationen anzeigen lassen und auf Wunsch von seinem Konto trennen. Mit dem Kontrollwerkzeug können die Nutzer nun erreichen, dass die erhaltenen Informationen nicht mehr mit ihrem Facebook-Profil verknüpft werden.

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