Erste Hilfe für Internetabhängige

Saarbrücken · Ein neues Online-Portal der Universitätsklinik Tübingen will Betroffenen aus der Sucht helfen.

Die Zahl der internetabhängigen Jugendlichen nimmt weiter zu. Mittlerweile sind rund 270 000 Nutzer zwischen zwölf und 25 Jahren süchtig, wie aus einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) hervorgeht. Ein neues Online-Portal soll Betroffenen jetzt erste Hilfe leisten.

Die Adressdatenbank erstehilfe-internetsucht.de ist ein Projekt des Universitätsklinikums Tübingen und wird vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gefördert. Die Datenbank, die aktuell rund 1000 Einträge enthält und laufend aktualisiert wird, soll junge Abhängige bei der Suche nach professioneller Hilfe unterstützen. Neben der Orts- und Postleitzahlensuche bietet die Seite auch wichtige Hintergrundinformationen über die Krankheit selbst und erklärt, wie Betroffene sie bekämpfen können. "Es ist wichtig, verständlich zu erklären, welche Hilfsmöglichkeiten es überhaupt gibt - von der ambulanten Beratung und Therapie bis hin zur Tagesklinik oder zum stationären Klinikaufenthalt", so Sara Hanke, Psychologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin des Projekts. Ein Selbsttest soll Nutzern zudem dabei helfen, das Ausmaß ihrer Abhängigkeit festzustellen und gegebenenfalls die notwendigen Schritte einzuleiten.

Mit Hilfe dynamischer und lebendiger Inhalte, beispielsweise in Form eines Blogs, sollen "Betroffene jeden Alters und Hintergrunds" erreicht und während ihrer Therapie begleitet werden, erklärt Hanke. Betroffene können die Seite auch jederzeit über ihr Smartphone oder Tablet abrufen.

Das Online-Projekt entstand im Rahmen des internationalen Aktionstags "Safer Internet Day", der jedes Jahr im Februar stattfindet. Ziel dabei ist es, junge wie erwachsene Internetnutzer für Sicherheit und Selbstkontrolle zu sensibilisieren. Der Schwerpunkt in diesem Jahr liegt bei Cyber-Mobbing.

www. erstehilfe-internetsucht.de

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