Erste Hilfe bei WLAN-Pannen

Berlin · Ein WLAN-Netzwerk in der Wohnung ist für viele heute genauso wenig wegzudenken wie Wasser, Heizung und Strom. Deswegen ist es wichtig, dass alles reibungslos funktioniert. Von der Platzierung des Routers bis zum richtigen Kanal gibt es einiges zu beachten.

 Damit das kabellose Internet funktioniert, muss der Router richtig eingestellt sein. Foto: Brichta/dpa

Damit das kabellose Internet funktioniert, muss der Router richtig eingestellt sein. Foto: Brichta/dpa

Foto: Brichta/dpa

Alles ist nach Anleitung aufgebaut, der Router hängt an der Buchse, und die richtigen Lämpchen leuchten. Doch irgendwie kommt das WLAN nicht so richtig in Fahrt. Downloads dauern ewig, Film-Streams bleiben stehen, in der Küche gibt es keinen Empfang. Das kommt häufiger vor als man denkt. Die gute Nachricht: Meist lassen sich die Ursachen recht leicht beseitigen.

Das Wichtigste für ein fehlerfreies Drahtlosnetzwerk ist der Standort des Routers . "Bringen Sie das WLAN da hin, wo Sie es brauchen", sagt Ernst Ahlers von der Computerzeitschrift c't. Wer das Netz hauptsächlich im Wohnzimmer nutzt, platziert deshalb am besten auch dort den Router.

Für die richtige Aufstellung des Geräts gibt es ein paar Grundregeln. Die großen Netzbetreiber raten: Der Router sollte leicht erhöht und frei stehen. Außerdem sollten möglichst keine Pflanzen oder Metallgegenstände in direkter Nähe sein.

Auch die Ausrichtung des Routers ist wichtig. "Es kann schon helfen, den Router um 45 oder 90 Grad zu drehen", sagt Ahlers. Sind die Antennen frei einstellbar, sollte man in der Anleitung des Routers nachsehen, wie man sie am besten ausrichtet. "Meistens ist das einfach senkrecht oder v-förmig", sagt Tomasz Czarnecki von der Fachzeitschrift Chip.

Unterschiedliche Frequenzen

Generell gibt es für WLAN zwei Frequenzbänder: 2,4 Gigahertz (GHz) und 5 GHz. "5 GHz ist sinnvoll, wenn ich viele Daten über eine kürzere Entfernung übertragen will", sagt Dirk Böttger, Leiter Endgeräte Festnetz bei der Deutschen Telekom. Bei diesem Standard könne man ein größeres Datenvolumen nutzen.. Da im 5-GHz-Band weniger gefunkt wird, gibt es zudem seltener Störungen. Obwohl es stärker genutzt wird und störanfälliger ist, hat auch das 2,4-GHz-Band Vorteile: Die Reichweite ist höher.

Moderne WLAN-Router bieten meistens beide Techniken an. Man erkennt sie an der Bezeichnung "Dual Band". Die Frequenzbänder selbst sind noch einmal in einzelne Kanäle unterteilt. Hier drohen Störungen, wenn zwei Netzwerke auf dem gleichen Kanal funken.

Anfängern rät Dirk Böttger, dem Router die Kanalwahl per Automatik zu überlassen. "Für jemanden, der sich damit auskennt, kann es aber durchaus sinnvoll sein, dass er sich über eine feste Kanalwahl Gedanken macht." Einen Überblick über WLAN-Netze in der Nachbarschaft und die von ihnen genutzten Kanäle bieten meist die Bedienprogramme der Router oder spezielle Smartphone-Apps. "Für Android zum Beispiel die DSL-Hilfe App der Telekom, WiFi Analyzer oder Coverage Mapper, wo ich feststellen kann, wer noch auf meinem Kanal unterwegs ist", sagt Böttger. "Meistens sind zwar alle Frequenzen von WLAN-Netzen belegt", sagt Czarnecki. "Aber ich sehe immer Bereiche, in denen die Störungen von anderen WLANs am schwächsten sind." Auf diesem Kanal könnte der eigene Funkverkehr dann besser fließen.

Steigerung der Reichweite

Auch die Reichweite des Netzwerks lässt sich steigern. Das ist dann hilfreich, wenn etwa das Haus oder die Wohnung zu groß ist, oder dicke Wände das Signal dämpfen. Die Lösungen heißen Repeater und Access Points. Access Points werden per Netzwerkkabel oder über einen Adapter durch das Hausstromnetz mit dem Router verbunden. Rund um ihren Standort bieten sie dann einen weiteren drahtlosen Zugang zum Netzwerk. WLAN-Repeater nehmen das Funksignal des Netzwerks auf und verstärken es. Allerdings halbieren die meisten handelsüblichen Geräte die mögliche Datenübertragungsrate im von ihnen versorgten Bereich.

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