Umfrage des Kinderhilfswerks Eltern wollen klare Kennzeichnung für Onlinedienste und Spiele

Berlin · Das Deutsche Kinderhilfswerk will Anbieter von Onlineangeboten beim Schutz für Minderjährige stärker in die Pflicht nehmen. Laut einer Umfrage der Organisation ist 97 Prozent der Eltern in Deutschland eine gute Alterskennzeichnung wichtig, wenn sie entscheiden müssen, welche Filme, Apps, Spiele oder Streamingdienste ihre Kinder ansehen, spielen oder nutzen dürfen.

Bei vielen Anbietern müssen Nutzer ihre Volljährigkeit nur mit einem Klick bestätigen. Das halten laut der Erhebung 81 Prozent der Eltern für unzureichend, um Kinder und Jugendliche vor nicht altersgerechten Angeboten zu schützen, erläutert das Kinderhilfswerk. Besonders schlecht schneiden Anbieter von Kurznachrichtendiensten und Videoplattformen ab, deren Schutzbemühungen nur jeweils 27 Prozent als ausreichend ansehen. Bei Anbietern sozialer Medien wie Facebook oder Instagram sehen das sogar nur 18 Prozent so.

Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, dass ihr Kind bereits mit unangemessenen Inhalten in Berührung gekommen sei. Nur gut ein Drittel der befragten Eltern wisse, an wen sie sich dann wenden können. Zwei Drittel würden sich an eine staatliche Strafverfolgungsbehörde, vor allem die Polizei, wenden.

Bei der Umfrage wurden im Auftrag des Kinderhilfswerks bundesweit rund 1000 Erziehungsberechtigte mit mindestens einem minderjährigen Kind befragt.

(epd)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort