Vergleich verschiedener Anbieter Der Weg zum persönlichen E-Mail-Postfach

Berlin · Eine elektronische Adresse mit dem eigenem Namen einzurichten, ist nicht schwer und bietet einige Vorteile.

 Die Angebote für persönliche E-Mail-Domains unterscheiden sich vor allem beim Preis und beim Speicherplatz.

Die Angebote für persönliche E-Mail-Domains unterscheiden sich vor allem beim Preis und beim Speicherplatz.

Foto: dpa-tmn/Andrea Warnecke

Eine E-Mail-Adresse hat heutzutage fast jeder. Die beziehen Nutzer meist von Anbietern wie Google Mail, GMX, Web.de, Yahoo oder Outlook. Solche Postfächer sind schnell eingerichtet, einfach zu nutzen und kostenlos. Doch diese Dienste finanzieren sich meist durch Werbung – und die stört. Außerdem kann der Nutzer nie sicher sein, wie lange ein Dienst und damit die Mail-Adresse existiert. Mit diesen Problemen haben diejenigen nicht zu kämpfen, die eine eigene E-Mail-Domain besitzen. Sie einzurichten, ist gar nicht so schwierig.

Eine Domain im Internet funktioniert wie eine Anschrift mit Straßenname und Hausnummer in der realen Welt: Über sie ist eine Person eindeutig zu identifizieren. Bei einer E-Mail-Adresse ist alles, was nach dem @-Zeichen steht die Domain. Ihr wichtigster Teil, auch bei Adressen von Webseiten, ist die Internet-Endung, auch Top-Level-Domain genannt. Sie verrät etwa die Zuordnung zu einem bestimmten Land (.de für Deutschland), eine kommerzielle Ausrichtung (.com) oder ob ein Angebot Informationszwecken dient (.info).

Verschiedene Betreiber, sogenannte Hoster, bieten solche Internet-Anschriften an. Sie stellen die Server bereit, auf deren die Inhalte gespeichert werden und registrieren den gewünschten Domainnamen bei der zuständigen Stelle. Die Top-Level-Domain .de wird von der Genossenschaft Denic mit Sitz in Frankfurt am Main verwaltet. Deren Angaben zufolge sind inzwischen über 16 Millionen de-Domains registriert.

Die Eintragung eines Domainnamens geschieht auf unbestimmte Zeit, sprich bis die Registrierung widerrufen wird. Für die Nutzung verlangt Denic eine Gebühr. Diese zahlt der Hoster, solange ein Nutzer dort Kunde ist. Mit den Inhalten von E-Mails oder Webseiten, die sich über die Domain abrufen lassen, hat die Genossenschaft dagegen nichts zu tun. Auf diese können nur der Hoster sowie der Domaininhaber zugreifen, wie Denic erklärt.

Wechselt der Nutzer den Anbieter oder geht dieser pleite, kann der Kunde den Domainnamen zu einem neuen Anbieter mitnehmen oder alternativ die Gebühr selbst direkt an Denic zahlen. Für den Wechsel zu einem neuen Anbieter bleiben einem Nutzer vier Wochen Zeit. Ansonsten wird die Domain direkt von Denic für ihn weiter verwaltet, es sei denn, der Inhaber bittet die Genossenschaft, die Domain zu löschen. Jede gelöschte Domain gelangt zunächst in eine Karenzphase von 30 Tagen. Während dieser Zeitspanne kann ausschließlich der letzte Domaininhaber sie erneut registrieren. Erst nach Ablauf dieser Frist wird die Domain endgültig frei und kann von einer anderen Person oder Organisation registriert werden.

Das Portal mailvergleich.de vergleicht Anbieter für solche elektronischen Postfächer. Die wichtigsten Kriterien bei der Auswahl eines Angebots sind laut dem Betreiber des Vergleichsportals, David Maus, der Preis und der Speicherplatz, da sich die Leistungen ansonsten ähnelten.

Um nicht ständig E-Mails löschen zu müssen, sollte der Speicherplatz mindestens zwei Gigabyte betragen. Auch die Anzahl der Postfächer, die für die eigene Domain zulässig seien, unterscheide sich je nach Anbieter. Wolle der Anwender neben seiner Standard-Adresse (max@mustermann.de) weitere E-Mail-Adressen einrichten (etwa info@mustermann.de), so könne er die Postfächer der einzelnen E-Mail-Adressen miteinander verknüpfen. Nutzer, die eine Internetseite mit der gleichen Domain erstellen wollen, müssten darauf achten, dass diese Option im Paket enthalten sei, so Maus.

Beim Internetdienstanbieter ­Goneo mit Sitz in Nordrhein-Westfalen bekommen Nutzer für 0,89 Euro pro Monat eine eigene de-Domain, eine unbegrenzte Anzahl an E-Mail-Postfächern und insgesamt 30 Gigabyte Speicherplatz für Mails. Kunden müssen immer das komplette Jahr im Voraus bezahlen. Die Einrichtung des Kontos ist kostenlos. Die Mindestvertragslaufzeit beträgt zwölf Monate und der Vertrag kann innerhalb einer Frist von zwei Monaten gekündigt werden.

Das Mail Basic-Paket des Berliner Anbieters Strato beinhaltet ebenfalls eine eigene de-Domain und 25 Postfächer mit jeweils zwei Gigabyte Speicherplatz. Das Paket kostet die ersten sechs Monate jeweils 70 Cent plus eine Einrichtungsgebühr von zehn Euro. Anschließend fallen monatlich 1,50 Euro an. Einmalige Kosten zur Einrichtung betragen zehn Euro. Das Paket Mail-Plus bietet die gleiche Leistung, aber fünf Gigabyte Speicherplatz pro Postfach für einen Euro im Monat während des ersten Jahres. Danach werden drei Euro monatlich fällig.

Beim Anbieter 1&1 mit Sitz in Montabaur in Rheinland-Pfalz bekommen Kunden im Mail-Basic-Paket 25 E-Mail-Postfächer mit je zwei Gigabyte Speicherplatz und eine Domain für einen Euro pro Monat im ersten Jahr. Danach werden zwei Euro pro Monat fällig. Wem das nicht reicht, der kann auf das Angebot Mail-Business wechseln, bei dem mehrere Nutzer für die Arbeit im Team freigeschaltet werden können. Das Paket bietet 50 Gigabyte Speicherplatz pro Anwender, eine Internetseite und spezielle Funktionen für die Gruppenarbeit. Es kostet fünf Euro im Monat für einen Nutzer, für fünf Anwender 15 Euro im Monat und 25 Euro für zehn Anwender.

Berücksichtigen sollten Nutzer die Datenschutzerklärung des jeweiligen Anbieters, rät das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Welchen gesetzlichen Regelungen ein Anbieter unterliege, hänge vom Serverstandort ab. Sei dieser innerhalb der EU, gelte die Europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Das BSI empfiehlt daher generell Anbieter mit Servern in Europa, besser noch in Deutschland.

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