Erweiterung für den Browser Browser-Erweiterung bändigt Datenkrake

Luxemburg/Brüssel · Gefällt-mir-Buttons von Facebook und anderen Netzwerken, die auf Webseiten eingebaut sind, sammeln auch von Nicht-Mitgliedern Daten. Das müssen Nutzer nicht einfach hinnehmen.

 Wer auf Internetseiten einen „Like“-Button von Facebook entdeckt, muss damit rechnen, dass Daten über ihn gesammelt werden.

Wer auf Internetseiten einen „Like“-Button von Facebook entdeckt, muss damit rechnen, dass Daten über ihn gesammelt werden.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Facebooks „Gefällt-mir“-Schaltflächen sammeln auch dann Daten, wenn sie gar nicht angeklickt werden. Wird eine Internetseite, in der die Schaltfläche eingebettet ist, geöffnet, werden die IP-Adresse, die Browser-Kennung sowie das Datum und die Uhrzeit des Aufrufs an Facebook gesendet. Das passiert unabhängig davon, ob der jeweilige Nutzer Mitglied ist. Dagegen lässt sich aber etwas tun.

Wer im Netz möglichst unbeobachtet bleiben möchte und beim Öffnen von Webseiten nicht alle möglichen Einwilligungsabfragen durchlesen will, kann den „Like“-Button mit einer Browser-Erweiterung blockieren. Das erklärt die Electronic Frontier Foundation (EFF), die sich für Grundrechte im Informationszeitalter einsetzt. Dazu bietet die US-Nichtregierungsorganisation mit Europabüro in Brüssel die kostenlose Browsererweiterung Privacy Badger für Chrome, Firefox und Opera an.

Diese blockt nicht nur die „Like“-Schaltfläche, sondern auch diverse andere Social-Media-Buttons und Werbetracker. Der Privacy Badger kann die Schaltflächen aber auch durch Platzhalter ersetzen. So beginnen Datenübermittlung und Tracking erst dann, wenn der Nutzer sich bewusst dafür entscheidet, einen Button anzuklicken. Diese sogenannte Zwei-Klick-Lösung setzen Webseiten-Betreiber teils auch schon von sich aus ein.

Künftig müssen Webseitenbetreiber, die Facebooks „Like“-Button einbinden, Nutzer informieren, dass allein durch den Seitenaufruf Daten an das soziale Netzwerk übertragen werden. Das hat der Europäische Gerichtshof entschieden.

(dpa)
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