Neues aus Barcelona Das Neueste von Smartphone und Co.

Barcelona · Auf der Branchenmesse MWC in Barcelona stellen Firmen ihre jüngsten Ideen aus der Welt des Mobilfunks vor.

 Das Smartphone Mate X des chinesischen Herstellers Huawei lässt sich zu einem Tablet-Computer umklappen.

Das Smartphone Mate X des chinesischen Herstellers Huawei lässt sich zu einem Tablet-Computer umklappen.

Foto: Huawei

Falten sind normalerweise ein Zeichen des Alters. Bei Smartphones sind sie seit Kurzem ein Zeichen der Jugend. Die neuesten Modelle aus der Welt der Mobiltelefone lassen sich aus- und zusammenfalten. Im kompakten Format funktionieren sie wie ein Smartphone, ausgeklappt verwandeln sie sich in einen Tablet-Computer. Der südkoreanische Technikkonzern Samsung hatte sein Falt-Smartphone, das Galaxy Fold, bereits wenige Tage vor Beginn der Mobilfunkmesse Mobile World ­Congress (MWC) vorgestellt. Auf der Messe in Barcelona zog der chinesische Hersteller Huawei nun gleich. Das Gerät namens Mate X lässt sich ebenfalls vom Smartphone zum ­Tablet-Computer umwandeln. Es soll Mitte des Jahres auf den Markt kommen und in der günstigsten Ausführung 2300 Euro kosten. Damit ist es teurer als das Samsung-Gerät, das bereits Anfang Mai für 2000 Euro in den Handel kommen soll. Das Mate X soll laut Hersteller zudem den neuesten Mobilfunkstandard 5G unterstützen.

Die beiden Geräte ähneln sich auf den ersten Blick stark, funktionieren im Detail aber sehr unterschiedlich. Das Galaxy Fold hat zwei Bildschirme, einer ist auf der Außenseite angebracht und wird wie ein Smartphone genutzt. Der Tablet-Bildschirm auf der Rückseite lässt sich hingegen wie ein Buch auf- und zuklappen. Anders das Huawei-Modell: Der Tablet-Bildschirm wird so umgeknickt, dass er außen bleibt und auf beiden Seiten in halber Größe genutzt werden kann. Wenn ein Nutzer das zusammengeklappte Telefon in der Hand hält, bleibt jeweils der Bildschirm auf der unteren Seite deaktiviert.

Der Elektronikkonzern LG will der Konkurrenz mit einem anderen Konzept Paroli bieten. Statt einem faltbaren Bildschirm soll das V50 ThinQ stattdessen zwei Bildschirme in einem Gerät vereinen. Die beiden Displays sind in einer Hülle untergebracht, die sich auf- und zuklappen lässt. Ist die Hülle geöffnet, liegen die beiden Bildschirme direkt nebeneinander. Das Gerät soll zudem den neuesten Mobilfunkstandard 5G unterstützen. Die beiden Displays sollen völlig unabhängig voneinander benutzt werden können, erklärt das Unternehmen. So könnten Nutzer sich etwa auf einem Bildschirm einen Film ansehen und gleichzeitig auf der zweiten Anzeige etwas im Internet nachschlagen. Auch könnten auf dem zweiten Display etwa die Steuerungsknöpfe für ein Videospiel angezeigt werden.

Dennoch haben herkömmliche Smartphones noch nicht ausgedient. Samsung etwa setzt neben dem Galaxy Fold auch auf sein neues Flaggschif Galaxy S10, das ab März erhältlich sein soll. Es soll in der teuersten Ausführung 1499 Euro kosten. Der chinesische Smartphone-Hersteller Xiaomi will seine Rivalen mit einem 5G-Smartphone für 599 Euro unter Druck setzen. Das Telefon mit dem Namen „Mi Mix3 5G“ ist eines der ersten Geräte, die den Mobilfunkstandard der fünften Generation unterstützen. Es soll im Mai auf den Markt kommen. Konkurrent Samsung kündigte vor wenigen Tagen ebenfalls eine 5G-Version seines Top-Modells S10 für den Sommer an, ein Preis wurde aber bisher nicht genannt.

Der japanische Elektronikkonzern Sony setzt bei seinen neuesten Smartphone-Geräten auf Technologie aus seinen Hollywood-Studios. Das neue Flaggschiffmodell ­Xperia 1 stattet das Unternehmen mit drei verschiedenen Kameras aus. Damit soll das Smartphone unter anderem dazu in der Lage sein, die Farben bei Video- und Fotoaufnahmen besonders authentisch einzufangen. Zudem soll das Gerät eine Bildstabilisierung bieten. Damit diese Aufnahmen dann auch in einer guten Qualität betrachtet werden können, ist das Gerät mit einem Bildschirm mit hoher 4k-Auflösung ausgestattet. Insgesamt ist der Bildschirm laut Angaben des Herstellers rund 30 Prozent größer als der des Vorgängermodells. Das Seitenverhältnis ist ungewöhnlich: Das Xperia 1 ist im besonders breiten 21:9-Format gehalten. Das Gerät solle im Juni zum Preis von 950 Euro in den deutschen Handel kommen, teilt Sony mit.

Auf ganz andere Art will der finnische Telekommunikationskonzern Nokia auf dem Mobilmarkt punkten. Das Nokia 9 PureView ist mit fünf Kameras auf der Geräterückseite ausgestattet, die gleichzeitig Aufnahmen machen. Die Bilder sollen dann zu einem besonders detailreichen Foto zusammengefügt werden. Nutzer sollen die Aufnahmen im Nachhinein auch noch ausgiebig bearbeiten können. Hinter dem Telefon steckt das finnische Unternehmen HMD Global, das seit 2016 Handys unter dem traditionsreichen Markennamen Nokia produziert. Das Flaggschiffmodell soll für 699 Dollar (rund 616 Euro) ab März verkauft werden.

HMD wolle die Stärke des Namens Nokia auch im Geschäft mit herkömmlichen Handys ausspielen, sagt der Konzern. In Barcelona wurde das Modell Nokia 210 für 35 Dollar (rund 31 Euro) vorgestellt, mit dem Nutzer einen ganzen Tag lang mit einer Akku-Ladung telefonieren können sollen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort