Zahl der Geschädigten ist nicht bekannt Angeklagte gestehen Online-Dating-Betrug

München · Um mehr als eine halbe Million Euro sollen die drei Männer ihre nichtsahnenden Opfer geprellt haben.

In einem Prozess um einen millionenschweren Betrug beim Online-Dating haben vor dem Landgericht München zwei der drei Angeklagten gestanden. Der Anwalt des Dritten kündigte ebenfalls ein Geständnis an. Den Beschuldigten drohen Höchststrafen zwischen drei und viereinhalb Jahren.

Die drei Männer müssen sich wegen Betrugs verantworten. Sie sollen mit weiteren Tätern auf bekannten Dating-Plattformen im Internet falsche Profile angelegt haben, um andere Nutzer um Geld zu prellen. Insgesamt sollen sie mehr als eine Million Euro erbeutet haben.

Den größten Teil davon zahlte laut Anklage eine Frau aus Starnberg, die auf einer Plattform einen vermeintlichen US-Soldaten kennenlernte. Ihm überwies sie 380 900 Euro, einem angeblichen Anwalt gab sie weitere 128 000 Euro. 

Nach Angaben des Münchner Polizeipräsidiums kommt es selten vor, dass Fälle wie dieser vor Gericht landen. „Die Ermittlungen in dem Bereich sind sehr schwierig“, sagte ein Sprecher. „Die Wahrscheinlichkeit, die Täter hinter den Fake-Profilen zu finden, ist nicht sehr groß.“

Wie viele Frauen und Männer bundesweit zu Opfern dieser Betrugsmasche werden, ist unklar. Das Bundeskriminalamt erhebt nur allgemeine Zahlen zum Online-Betrug. Das Landeskriminalamt Sachsen hat dagegen gezählt und kommt im vergangenen Jahr auf 181 Fälle. Nach Meinung der bayerischen Polizei dürfte die Dunkelziffer sehr viel höher liegen, da viele Opfer aus Scham keine Anzeige erstatteten.

(dpa)
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