Branchenverband Bitkom: 78 Prozent nutzen Smartphones

Berlin (dpa) · Die Smartphone-Nutzung in Deutschland wächst weiter, besonders bei älteren Menschen. Zunehmend wichtiger wird der Bereich „Internet of Things“. 46 Prozent können sich vorstellen, per Mobiltelefon künftig Haushaltsgeräte und Haustechnik zu steuern.

 Die Mehrheit der Deutschen benutzt inzwischen ein Smartphone. Das Gerät dient ihnen vor allem zum Telefonieren. Häufig wird damit aber auch fotografiert und nachgeschlagen. Foto: Philipp Laage

Die Mehrheit der Deutschen benutzt inzwischen ein Smartphone. Das Gerät dient ihnen vor allem zum Telefonieren. Häufig wird damit aber auch fotografiert und nachgeschlagen. Foto: Philipp Laage

Aktuell nutzen laut einer Umfrage 54 Millionen der Deutschen im Alter ab 14 Jahren ein Smartphone. Der Anteil sei im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozentpunkte auf 78 Prozent gestiegen, teilte der Branchenverband Bitkom mit.

Seit 2012 habe sich der Nutzeranteil mehr als verdoppelt. Besonders hoch war demnach der aktuelle Anstieg bei den Senioren (über 65 Jahre): Dort kletterte die Smartphone-Nutzung laut der repräsentativen Erhebung innerhalb eines Jahres um elf Prozentpunkte auf 39 Prozent.

Innerhalb eines Jahrzehnts sei das internetfähige Mobiltelefon von einem Nischenprodukt „zu einem unverzichtbaren Begleiter im Alltag fast aller Menschen geworden. So schnell hat sich bislang keine andere Technologie verbreitet“, sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied Hannes Ametsreiter kurz vor dem Mobile World Congress in Barcelona (27. Februar bis 2. März).

Und wofür wird das Smartphone hauptsächlich verwendet? Kaum verwunderlich, dass 100 Prozent der Befragten damit telefonieren. 90 Prozent nutzen es als Foto- oder Videokamera, 79 Prozent als Suchmaschine. Dahinter folgen Funktionen wir Musik hören (69 Prozent), Nachrichten lesen (69) oder die Nutzung sozialer Netzwerke (68).

Die Umfrage zeigt auch, dass die Deutschen gerne ein Gerät auf dem neusten Stand der Technik haben wollen: Nur zwölf Prozent haben ein Modell, das älter ist als zwei Jahre. Bei knapp einem Viertel ist das Smartphone ein bis zwei Jahre alt. 63 Prozent besitzen ein Modell, das nicht älter als ein Jahr ist. Von einem neuen Gerät wünschen sich die meisten (55 Prozent) eine deutlich längere Laufzeit. Hoch ist auch der Bedarf an mehr Speicherplatz (42 Prozent).

„In diesem Jahr stabilisiert sich der Smartphone-Markt auf hohem Niveau. Viele Verbraucher interessieren sich für die neuesten Modelle und sind bereit, dafür auch wieder mehr auszugeben“, sagte Ametsreiter. Der Bitkom verweist auf aktuelle Prognosen des European Information Technology Observatory (EITO) wonach 2016 in Deutschland 25,1 Millionen Geräte abgesetzt wurden, 4,4 Prozent weniger als im Vorjahr. 2015 war mit 26,2 Millionen der bisherige Spitzenwert erzielt worden. Der Umsatz sank 2016 um sechs Prozent auf zehn Milliarden Euro.

Ein Schwerpunkt der Befragung lag im Bereich „Internet of Things“. 46 Prozent können sich vorstellen, mit dem Smartphone künftig Haushaltsgeräte beziehungsweise die Haustechnik zu steuern. Bereits jetzt haben viele Nutzer ihr Mobiltelefon mit anderen Alltagsgegenständen vernetzt, etwa mit dem Auto (36 Prozent), mit einer Smartwatch (19 Prozent) oder mit Audio-Geräten (15 Prozent).

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