Videospiele Spaziergänge durch Computerwelten

Berlin · Viele Spiele bieten mehr als nur eine spannende Handlung. Es gibt Bildschirmwelten, die einfach nur schön anzuschauen sind. Wir stellen fünf Spiele vor, deren Welten entdeckt werden wollen.

Diese Spiele laden zum Entdecken und Spazieren in der digitalen Welt ein
Foto: dpa-tmn/CD Projekt RED

Viele Videospiele sind Mammutaufgaben. Sie überhäufen Spieler mit Aufträgen, bringen sie mit Nebenmissionen vom Weg ab. Jede noch so kleine Aktion belohnen oder bestrafen sie. Doch hin und wieder lohnt es sich, innezuhalten, sich bewusst von dieser durchgeplanten Freizeitgestaltung zu lösen und einfach nur durch die Spielwelt zu flanieren. Ohne Ziel, ohne Absicht. Einige Videospiele gewinnen durch entspannte Spaziergänge neuen Reiz.

Auf verschneiten Pfaden  Das Rollenspiel „The Elder Scrolls: Skyrim“ (2012) spielt in einer Fantasiewelt voller Elfen, Orks und Drachen. Dennoch wirkt die Landschaft vertraut. Riesige Nadelwälder ziehen sich über märchenhafte Schneelandschaften, Flusstäler und hohe Berge. Das erinnert an Finnland, Schweden oder die norwegischen Berge und Fjorde.

Diese Spiele laden zum Entdecken und Spazieren in der digitalen Welt ein
Foto: dpa-tmn/Bethesda

Wer sich zu einem Spaziergang durch die Schneewelt aufmacht, kann sich auf besondere Entdeckungen freuen. Das Entwicklerteam hat bei der Erschaffung der Spielwelt sehr wohl einkalkuliert, dass Spieler mal versehentlich, mal absichtlich vom Weg abkommen. Deswegen warten in den Tiefen Skyrims kleine Überraschungen. Seien es geheimnisvolle Hexenhäuschen oder auch rituelle Steinkreise, die die Luft mit einem magischen Knistern erfüllen.

Sozialkritischer Kommentar zum Selber-Entdecken Als „Cyberpunk 2077“ vergangenes Jahr erschien, gab es einen Aufschrei: Die Programmierung war so schlecht, dass es immer wieder abstürzte oder Level fehlerhaft dargestellt wurden. Es dauerte Wochen, bis die Fehler behoben wurden. Über den Ärger übersahen viele, wie detailreich die futuristische Spielwelt gestaltet ist. Sie wartet fernab der inszenierten Geschichten mit Details auf. Die entdecken Spieler am besten beim gemütlichen Spaziergang.

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Foto: dpa-tmn/CD Projekt RED

Die Welt dieses Spiels ist weitgehend von den Ideen des Cyberpunk-Genres inspiriert: Kapitalismuskritik, soziale Ungleichheit, Selbstjustiz und Anarchie statt Demokratie. Diese Themen spielen auch in der Welt dieses Computerspiels eine Rolle. Wer mit offenen Augen durch die Metropolen und Randbezirke spaziert, wird ihre Spuren finden.

Urzeitspaziergang „Far Cry Primal“ (2016) birgt eine ungewöhnliche Erfahrung. Die offene Spielwelt wartet weder mit futuristischen Großstädten auf, noch durchstreifen Fantasy-Kreaturen die Länder. Stattdessen führt die Reise die Spieler in die Frühzeit des Menschen. In die Zeit als der Homo sapiens sich noch nicht die Vorherrschaft über die Erde erkämpft hatte. Keine Verfolgungsjagden und Schießereien, keine Zauberei, keine stickigen Gewölbe – stattdessen Konflikte mit Neandertalern, Säbelzahntigern und Mammuts. Entsprechend naturbelassen, geradezu einladend für einen Spaziergang ist die Spielwelt angelegt: Dichte sonnendurchflutete Wälder, spektakuläre Klippen, weitläufige Grasauen. Nirgends auch nur ein Hauch Zivilisation.

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Foto: dpa-tmn/Ubisoft

Ein kosmischer Flaniertraum Die ursprüngliche Vision des Weltraumabenteuers „No Man’s Sky“ (2016) greift den Traum jedes passionierten Entdeckers auf. Milliarden Planeten, die unterschiedlicher nicht sein können, gilt es zu erkunden. Mit ihrer einzigartigen Flora und Fauna laden sie zu einer Erkundungstour ein. Von grünen Wiesenplanen bis zu tiefroten Lavahöllen hält dieses Universum alles bereit, was es für abwechslungsreiche Digital-Spaziergänge braucht. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, überraschen entlang des Weges fantasievoll gestaltete Tiere und Pflanzen den Betrachter. Hier warten die spektakulärsten Formen und Farben auf ihre Entdeckung.

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Foto: dpa-tmn/Hello Games

Tanz durch die Welt „GRIS“ (2018) ist anders als die schon vorgestellten Spiele dieser Auswahl. „GRIS“ bietet keine komplett offene Spielwelt, die zum Abschweifen einlädt. Das Programm führt den Spieler an kurzer Leine durchs Abenteuer. Der Kniff: Das Abenteuer selbst ist der Spaziergang, der dieses Spiel so wertvoll macht.

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Foto: dpa-tmn/Devolver Digital

Denn eigentlich geht es in „GRIS“ um schwere Themen des Lebens: Trauma, Verlust, Angst, Sorgen – alles Gefühle, die die Protagonistin mit ihrem Ballett-Tanz durch die Welt zu verarbeiten versucht. Schritt um Schritt färbt sie die Welt in ein farbenfrohes Wechselspiel, das den idealen Hintergrund für einen verträumten Spaziergang bietet.

(dpa)
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