Störungsmelder für Internetdienste Wenn die Webseite nicht mehr lädt

Haarlem/Düsseldorf · Ist ein Online-Angebot nicht erreichbar, kann das sehr ärgerlich sein. Ein Dienst analysiert die Fehler und meldet, wenn diese behoben sind.

  Wenn ein wichtiger Dienst im Internet nicht funktioniert, führt das schnell zu Frust beim Nutzer.

Wenn ein wichtiger Dienst im Internet nicht funktioniert, führt das schnell zu Frust beim Nutzer.

Foto: Getty Images/ iStockphoto/fizkes

Nahezu alles lässt sich heutzutage über das Internet erledigen – Nutzer tätigen online ihre Bankgeschäfte, pflegen Kontakte oder suchen nach der besten Route für den Ausflug mit dem Auto. Doch was ist, wenn solche Dienste ausfallen, beispielsweise wegen eines Serverschadens oder einer defekten Internetleitung? Die meisten Anbieter haben hierfür eigene Störungsmelder eingerichtet, aber diese sind oft nicht leicht zu finden.

Für viele Nutzer ist daher Google bei der Suche nach der Ursache eines Problems die erste Anlaufstelle. Doch geben Anwender zum Beispiel „Störung Telekom“ ein, führen die ersten Treffer nicht direkt zum Störungsmelder des Unternehmens, sondern zu einer Seite, die Allestörungen.de heißt. Dort sind rund 400 der wichtigsten Internetseiten aufgelistet. Neben Telekommunikationsanbietern, sozialen Netzwerken und Banken werden dort auch Fernsehsender, Fluglinien, Spiele und Online-Händler aufgeführt.

„Allestörungen.de sammelt Statusberichte aus einer Reihe von Quellen“, erklärt eine Sprecherin der niederländischen Firma Ookla, die sich hinter Allestörungen.de verbirgt. Durch die fortlaufende Analyse dieser Daten sei der Dienst in der Lage, Ausfälle und Betriebsunterbrechungen frühzeitig zu erkennen und zu melden. Das System könne unter anderem Beiträge beim Kurznachrichtendienst Twitter analysieren. Wenn beispielsweise vermehrt das Schlagwort „#facebookdown“ verbreitet werde,  erkenne die Software, dass das soziale Netzwerk Probleme hat. Zusätzlich würden die offiziellen Berichte der Unternehmen verfolgt.

Darüber hinaus stützt sich die Seite auf ihre Nutzer. Diese können die Störungen direkt melden. Auch hier gilt: Steigt die Anzahl der Hinweise, dann interpretiert Allestörungen.de dies als einen Ausfall und gibt eine entsprechende Mitteilung aus.

Über ihre Besucher erhält die Seite auch einen Teil ihrer Einnahmen. Sobald das Angebot angesteuert wird, öffnen sich zahlreiche Werbeanzeigen. In Monaten, in denen es vermehrt  zu Ausfällen kommt wie Anfang Juli beim Messenger Whatsapp, verzeichnet Allestörungen.de laut dem Analysedienst Similarweb über 500 000  monatliche Aufrufe, die dem Unternehmen Werbeeinnahmen einbringen.

Außerdem bietet Ookla Unternehmen für Geld zusätzliche Funktionen an. Der Zugriff auf die Software des Dienstes soll Unternehmen weitere Analysen ermöglichen, die über das Informationsangebot für Verbraucher hinausgehen. Dies soll den Firmen helfen, schneller zu reagieren und melden zu können, wenn ein Ausfall behoben ist.

„Grundsätzlich ist ein solches Forum keine schlechte Idee“, heißt es von Seiten der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Da sich der Dienst teilweise über Werbeeinnahmen finanziert, stelle sich allerdings die Frage nach dem Umgang mit den Nutzerdaten. Allestörungen.de legt in seiner Datenschutzerklärung offen, welche Daten zu welchen Zwecken erhoben werden. Dazu gehören die Verwendung und Weitergabe der Nutzerinformationen an Dritte für Werbezwecke.

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