Die Venusfliegenfalle lockt ihre Opfer mit betörenden Düften

Freiburg. Fleischfressende Pflanzen haben den Trick heraus, um in einer an Nährstoffen armen Umgebung zu überleben.

 Die Venusfliegenfalle lockt Insekten mit Duftstoffen, die dem Aroma von Früchten und Blüten gleichen. Foto: Hedrich/Scherzer

Die Venusfliegenfalle lockt Insekten mit Duftstoffen, die dem Aroma von Früchten und Blüten gleichen. Foto: Hedrich/Scherzer

Foto: Hedrich/Scherzer

Sie fangen Insekten, verdauen sie und gewinnen so Nährstoffe, die ihnen der Standort nicht bietet. Die Verfahren, mit denen sie dabei ihre Beute fangen, sind raffiniert. Sonnentau-Arten haben Tentakel an den Blätter, an denen die Insekten klebenbleiben. In weniger als 75 Millisekunden schnappen dagegen die Fangeisen der Venusfliegenfalle zu und schleudern unvorsichtige Beutetiere auf ein klebriges Fangblatt. Doch schon Charles Darwin fragte sich vor 140 Jahren, wie die Venusfliegenfalle die Insekten überhaupt anlockt. Ein internationales Forscherteam unter Leitung der Uni Freiburg hat diesen Mechanismus nun aufgedeckt.

Die Venusfliegenfalle gibt Duftstoffe ab, auf die Beute-Insekten hereinfallen. Die Biologen stellten Fruchtfliegen in einem Versuch vor die Wahl. Sie konnten in Richtung eines neutralen Luftstroms flattern oder der Duftspur folgen, die ein Luftstrom zog, der über eine Venusfliegenfalle geleitet worden war. Die Tiere seien fast alle den Verlockungen der Venusfliegenfalle erlegen, berichtet die Forschergruppe um die Professoren Heinz Rennenberg und Jürgen Kreuzwieser. Fast alle bedeutet dabei, dass ausgehungerte Insekten regelmäßig den Düften folgten. Satte Fliegen blieben sitzen. Analysen der Biologen zeigten, dass die fleischfressende Pflanze ein Bouquet von gut 60 Duftstoffen freisetzt, das große Ähnlichkeit mit dem von Früchten und Blüten hat, den wichtigsten Nahrungsquellen ihrer Beute. Berühren die Insekten Sinneshaare im Inneren der geöffneten Blätter, schnappt die Falle blitzschnell zu.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort