Besseres WLan in Zügen und an Bahnhöfen Die Bahn gibt Gas auf der Datenautobahn

Berlin · Wlan im ICE: In der Wahrnehmung vieler Kunden ist dieses Angebot der Deutschen Bahn von Unterbrechungen und Ausfällen geprägt. Spätestens beim Aussteigen ist die Verbindung weg. Das soll sich im neuen Jahr ändern, wie der Konzern nun ankündigt.

 Die Bahn will in den nächsten Jahren Milliarden in die Internet-Technik ihrer Züge investieren.

Die Bahn will in den nächsten Jahren Milliarden in die Internet-Technik ihrer Züge investieren.

Foto: dpa/Oliver Berg

Die Deutsche Bahn will im Laufe des Jahres 2020 ihr WLan-Angebot für Reisende im Fernverkehr deutlich verbessern. „Wir wollen unseren Kunden nahtloses Surfen ermöglichen – in den Zügen und an den Bahnhöfen“, sagte Digital-Vorstand Sabina Jeschke. Dafür solle ein zusammenhängendes Netzwerk aufgebaut werden. Ziel sei ein einheitliches WLan-Netz im Zug und an den Bahnhöfen.

Bislang bietet die Deutsche Bahn kostenloses Internet flächendeckend nur in ihren Fernverkehrszügen an. Dort ist die Netzwerk-Verbindung aber häufig unterbrochen. Zudem können sich die Fahrgäste an den Bahnhöfen oft nur in andere, oftmals kostenpflichtige Netze etwa von der Telekom einloggen. Dies soll sich im neuen Jahr ändern. Bei der Qualität in den Zügen komme es aber auch auf die Antennenmast-Infrastruktur entlang der Strecken an, die wiederum Sache der Mobilfunkbetreiber sei, hieß es bei der Bahn. Das Projekt gilt als eines der zentralen Digitalisierungsvorhaben, in die der bundeseigene Konzern in den kommenden vier Jahren rund zwei Milliarden Euro investieren will. Dazu gehört auch die Digitalisierung des Bahnbetriebs, etwa über Sensoren in den Zügen. Derzeit überarbeitet die Deutsche Bahn ihre IT-Landschaft für die Betriebssysteme. Die Arbeiten betreffen auch die Bahn-App, über die etwa Handytickets gebucht werden können. In spätestens drei Jahren sollen Reisende etwa durchgängige Reiseketten buchen können, was auch die Teilstrecken abseits der Schiene betrifft. Auch ein Spracherkennungssystem nach Vorbild von Apples „Siri“ ist geplant. Zudem soll es spätestens Ende 2021 möglich sein, Erstattungen nach Zugverspätungen online beantragen zu können. Bislang ist dafür ein analoges Formular notwendig.

(dpa)
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