Der kürzeste Weg zur Abofalle

Saarbrücken · Im Internet finden Nutzer eine große Auswahl an Kartendiensten. Einige der Anbieter versuchen jedoch, ihre Kunden abzuzocken, warnen Verbraucheschützer. Wer in die Abofalle getappt ist, sollte unter keinen Umständen zahlen.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband warnt vor betrügerischen Anbietern von Routenplanern im Internet. Die unseriösen Dienste lockten Kunden in eine Abofalle. Nutzer müssten sich bei den Anbietern mit ihrer E-Mail-Adresse registrieren, um eine Route planen zu können. Allerdings sei es nicht möglich, vor der Registrierung einen Blick in die Nutzungsbedingungen zu werfen. Danach verschickten die Betrüger Rechnungen. Sie verlangten den Angaben zufolge 500 Euro für ein abgeschlossenes Zwei-Jahres-Abo.

Gewinnspiel als Lockvogel

Eine neue Masche sei es laut den Verbraucherschützern zudem, die Nutzer mit einem Gewinnspiel, das an die Routenplanung gekoppelt ist, zu locken. Um daran teilzunehmen müssten die Kunden sich ebenfalls mit ihrer Mail-Adresse registrieren. Auch in diesem Fall hätten sie vor der Registrierung keinen Zugriff auf die Nutzungsbedingungen.

Es seien bei den Verbraucherzentralen unter anderem Beschwerden über die unseriösen Anbieter routenprofi.net, maps-routenplaner.com oder routenplaner-24.com eingegangen. Eine Überprüfung habe ergeben, dass keines der im jeweiligen Impressum genannten Unternehmen im zentralen deutschen Handelsregister eingetragen sei. In einem Impressum sei beispielsweise die Adresse eines Museum angegeben gewesen.

Wer in die Abofalle geraten ist und eine Rechnung bekommen hat, sollte unter keinen Umständen zahlen, rät Jens Finger vom Team "Digitale Marktwächter" der Verbraucherzentrale Bayern. In der Regel könnten Nutzer die Rechnung ignorieren. Vorsichtshalber könnten sie auch einen Musterbrief ausfüllen und absenden. Nutzer fänden diesen, wenn sie auf der Internet-Seite verbraucherzentrale-bayern.de in der Suchmaske "Abofalle Routenplaner" eingeben. Da es die Unternehmen, die angeblich hinter den Kartendiensten stecken, nicht gebe, werde der Brief jedoch in der Regel nicht den tatsächlichen Adressaten erreichen.

Derzeit ständen die Verbraucherschützer außerdem mit der Suchmaschine Bing in Verbindung. Bei diesem Dienst schalteten einige der unseriösen Anbieter Werbung. "Wir haben das Unternehmen daraufhingewiesen, dass bei ihm Kriminelle Werbung schalten." Bislang habe man von Bing jedoch noch keine Antwort erhalten.

Finger rät zu einem Routenplaner, der keine Anmeldung erfordert. Das sei unter anderem bei den Kartendiensten der Suchmaschinen Google und Bing der Fall.

verbraucherzentrale-

bayern.de

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