Der Klempner beißt in den sauren Apfel

San Francisco · Eigentlich sind sie Konkurrenten, doch nun sollen sie sich gegenseitig aus der Krise helfen. Um sinkenden Nutzerzahlen entgegenzusteuern, öffnet sich der Computerspiele-Hersteller Nintendo für den Smartphone-Markt. Zunächst exklusiv für das iPhone von Apple entwickelt die japanische Firma das Spiel "Super Mario Run". Damit können Nutzer ab Dezember erstmals mit einer der beliebtesten Figuren der japanischen Firma auf einem Telefon statt einer Nintendo-Konsole spielen.

 Die Figur Super Mario ist Aushängeschild der Computerfirma Nintendo.

Die Figur Super Mario ist Aushängeschild der Computerfirma Nintendo.

Foto: Nintendo/dpa

Offen ist, wie viel Geld Nintendo im Geschäft mit Smartphone-Spielen verdienen kann. Doch der Spieleentwickler hatte kaum eine andere Wahl, als schließlich auch auf das Smartphone als Plattform einzugehen. Immer mehr Leute spielen auf den Telefonen, während die Verkäufe der Nintendo-Konsolen schwächeln.

Schwächeln ist auch das Stichwort für das Flaggschiff der Firma, für deren Geräte Nintendo das Spiel entwickelt. Das iPhone ist das zentrale Apple-Produkt und brachte zuletzt mehr als die Hälfte der Erlöse des Konzerns ein. In diesem Jahr gehen die iPhone-Verkäufe aber erstmals seit der Einführung des Geräts zurück - bereits zwei Quartale hintereinander.

Darum wartete das Publikum gespannt auf die Präsentation des neuesten Modells in dieser Woche. Die dabei angekündigte Abschaffung der Buchse für Klinkenstecker beim neuen iPhone riss die Menschen allerdings nicht von den Sitzen. Nachdem vermutlich Apple selbst schon vor Monaten dafür gesorgt hatte, dass dieses Thema an die Öffentlichkeit kam, dominierten bei der Präsentation Gespräche über die Alternativen, die Apple zum betagten Klinkenstecker bietet.

Wer einen Kopfhörer mit Kabel anschließen möchte, kann dafür zum einen die sogenannte Lightning-Buchse nehmen, an der das iPhone auch aufgeladen wird. Die dafür notwendigen sogenannten "Earbuds" liefert Apple mit. Außerdem gibt es einen Adapter für alte Klinkenstecker-Kopfhörer.

Als eine Alternative zu den herkömmlichen Kabel-Kopfhörern präsentierte Apple seine "AirPods". Das sind Drahtlos-Kopfhörer, die mit dem iPhone und anderen Apple-Geräten gekoppelt werden. Allerdings werden dafür noch einmal 179 Euro fällig, zusätzlich zu der Summe, die Käufer für das neue iPhone auf den Tisch legen müssen. Die Preise beginnen bei 759 Euro für das günstigste iPhone 7 mit 32 Gigabyte Speicher und enden bei stolzen 1119 Euro für das iPhone 7 Plus mit 256 Gigabyte .

Neue Wege beschreitet Apple auch bei der Smartphone-Kamera. Verfügten früher nur die teureren Plus-Modelle über einen optischen Bildstabilisator, stattet Apple nun auch die kleinere Version mit dieser Funktion aus.

Das größere iPhone 7 Plus hat zudem auf der Rückseite gleich zwei Linsen: Ein Weitwinkel- und ein Teleobjektiv. Beim Auslösen nehmen beide Kameras gleichzeitig Bilder auf, aus denen die iPhone-Software optimierte Fotos zusammenbaut. Damit sollen laut Apple auch Porträtfotos mit unscharfem Hintergrund gelingen, die bislang nur mit Spiegelreflex-Kameras zustande gebracht werden konnten.

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