Der gute Name im Netz

Berlin · Der eigene Auftritt im Web sollte idealerweise mit einem klangvollen Namen beginnen. Die Adresse, unter der eine Webseite im Internet zu finden ist, nennt man Domain. Einprägsam und passend sollte sie sein. Doch Nutzer müssen bei der Auswahl noch mehr beachten.

Der Blog, die eigene Firma oder ein Erlebnisbericht über den letzten Urlaub - es gibt viele Gründe für den eigenen Webauftritt. Wichtig dabei ist die Adresse. Die Seite soll ja gefunden werden und im Gedächtnis bleiben. Bevor der Name gewählt wird, steht die Entscheidung der Endung an. Die sogenannte Top Level Domain (TLD) ist die Endung jeder Webadresse. In Deutschland ist das .de, aber auch andere Endungen sind möglich. Kommerzielle Webseiten nutzen häufig .com, .net oder .org. Die meisten sind frei zugänglich, es gibt aber auch geschützte Endungen wie etwa .edu für Bildungseinrichtungen.

Letztlich ist die Entscheidung auch eine finanzielle, erklärt Holger Bleich vom Fachmagazin c't: .de-Domains sind günstiger als andere Endungen. Sie kosten meist weniger als einen Euro pro Monat.

Steht die Endung fest, kann ein Name ausgesucht werden. Dabei sind die 26 Buchstaben des Alphabets, die zehn Ziffern und der Bindestrich international zulässig. Die Denic, die zentrale Registrierungsstelle für deutsche Domains, unterstützt mit ihren .de-Domains 93 weitere Zeichen, worunter auch Umlaute oder das ß fallen. Gerade internationale Besucher könnten aber Schwierigkeiten haben, solche Domains anzusteuern. Eine Liste der erlaubten Sonderzeichen gibt es bei der Denic. Dort kann auch überprüft werden, ob der Wunschname noch frei ist. Jeder Name innerhalb einer TLD kann nur einmal vergeben werden.

Professor Maximilian Becker gibt zu bedenken, dass eine freie Domain nicht immer wirklich frei ist. Der Jurist von der Uni Siegen warnt vor Rechtsverletzungen, etwa bei Markennamen. Grundsätzlich gilt bei der Domain-Vergabe zwar: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Doch der Inhaber eines eingetragenen Markenzeichens kann gegen eine Domain mit demselben Namen vorgehen. Auch bei ähnlich klingenden Namen kann es zu Problemen kommen, wenn unter der Domain gleiche Dienstleistungen angeboten werden. Wer hofft, mit einer Domain wie "amazon-shop.de" Geld zu verdienen, könnte bald Post vom Anwalt bekommen.

Bedenkenlos kann der eigene Name oder der Name der eigenen Firma verwendet werden, falls er nicht schon vergeben ist. In dem Fall muss geprüft werden, ob der Domain-Besitzer einen nachvollziehbaren Anspruch auf diesen Namen hat. Ein Herr Müller hat einen höheren Anspruch auf "müller.de" als ein Herr Schmidt. Wenn Herr Schmidt aber eine Kneipe namens Müller betreibt, sieht die Sache wieder anders aus.

Ist ein freier Name gefunden, kann er bei einem Domain-Provider registriert werden. Domains kann man nicht kaufen, sondern nur mieten. Bei den meisten Providern erfolgt die Miete für zwölf Monate per Vorauszahlung und wird automatisch um ein weiteres Jahr verlängert. Viele Provider stellen Komplettpakete zur Verfügung, bei denen der nötige Speicherplatz, Homepage-Baukästen oder Systeme zum Verwalten der Webseite inklusive sind. Das ist besonders für Anfänger interessant.

Da sich der Markt ständig verändert, lohnt sich laut Bleich ein Vergleich. Kleine Anbieter sind oft günstiger und bieten eine bessere Hilfestellung an, während bei den großen Dienstleistern lange Bearbeitungszeiten drohen. Im Gegenzug verschwänden kleine Anbieter oft so schnell vom Markt, wie sie gekommen sind. Dann kann der Wechsel der Domain zu einem anderen Anbieter schwierig werden. Sollte eine Domain nicht mehr gebraucht werden, reicht es, den Vertrag früh genug zu kündigen. Die Domain kehrt anschließend zurück in den Pool der frei verfügbaren Adressen und steht dem nächsten Web-Pionier zur Verfügung.

united-domains.de

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