Datenschützer verleihen Negativpreise an BND und Amazon

Bielefeld · Der Bundesnachrichtendienst (BND) ist mit dem Negativpreis Big Brother Award des Datenschutzvereins Digitalcourage bedacht worden. Der Auslandsgeheimdienst sei eng verflochten mit dem NSA-Überwachungsskandal, weil er gesammelte Telekommunikationsdaten an die in die Kritik geratene US-amerikanische Geheimdienstbehörde National Security Agency übermittle, begründete der Datenschutzverein seine EntscheidungTraditionell prangern die Big Brother Awards seit 2000 den Umgang von Unternehmen, Behörden und Einzelpersonen mit Daten an.

Die Organisation setzt sich seit 25 Jahren für Datenschutz im digitalen Zeitalter ein.

Zwei weitere der insgesamt sechs ungeliebten Negativauszeichnungen gingen an Amazon . Die Datenschützer werfen dem Versandhändler vor, Mitarbeiter auszubeuten und bei Arbeitsverträgen gegen Datenschutzbestimmungen zu verstoßen. Amazon hatte in der Vergangenheit ähnlich gelagerte Vorwürfe von Gewerkschaften stets zurückgewiesen.

Einen weiteren Preis widmeten die Datenschützer der Formulierung "Digitale Spurensicherung". Diese Wortneuschöpfung, die Befürworter der Vorratsdatenspeicherung gerne benutzten, solle das wahre Ziel des umstrittenen Ermittlungsinstruments verschleiern. "Es geht darum, die kommunikativen Fingerabdrücke aller Deutschen anlasslos zu speichern".

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