Buchleihe jederzeit und überall Das bietet die virtuelle Bibliothek

Berlin · Wer keine Bücher mehr schleppen will, kann E-Books und andere Medien über das Internet ausleihen.

Literaturliebhaber können Bücher nicht mehr nur in gedruckter Form in Büchereien ausleihen. Die digitale Bibliothek Onleihe ermöglicht Lesern, auch E-Books von Zu Hause aus bei ihrer städtischen Bücherei auszuleihen.

Die Gesellschaft Virtuelle Digitale Bibliotheken (divibib) bietet die sogenannte Onleihe an. Hinter dem Begriff, der sich aus den Worten „Online“ und „Ausleihe“ zusammensetzt, steckt ein Dienst für die Online-Ausleihe digitaler Medien. Dazu arbeitet die Gesellschaft mit Bibliotheken aus Deutschland, Belgien, Dänemark, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Österreich, der Schweiz und den internationalen Goethe-Instituten zusammen. 3175 Bibliotheken weltweit nehmen laut Onleihe derzeit an der digitalen Ausleihe teil. Im Saarland sind Bibliotheken aus Heusweiler, Homburg, Merzig, Nonnweiler, Saarbrücken, St. Ingbert, St. Wendel, Sulzbach, Völklingen, Wadern und dem Tholeyer Ortsteil Scheuern dabei.

Über eine örtliche Bibliothek können Nutzer auf der Internetseite www.onleihe.net E-Books, Hörbücher, Musikdateien, Videos, Zeitungen und Zeitschriften ausleihen. Ob eine Bibliothek vor Ort die digitale Ausleihe anbietet, können Anwender auf der Internetseite herausfinden. Dort sind alle verfügbaren Bibliotheken aufgelistet, die bereits eine Onleihe anbieten.

Um die Ausleihe übers Internet nutzen zu können, müssen Nutzer lediglich Mitglied in einer der teilnehmenden Bibliotheken sein und einen gültigen Mitgliedsausweis besitzen. Zahlen müssen Anwender nur für die Mitgliedschaft in der örtlichen Bibliothek, für die digitale Ausleihe selbst fallen keine Zusatzkosten an. Auch die Auswahl an Büchern kann die Gesellschaft divibib nicht beeinflussen. Alleine von der lokalen Bibliothek hänge es ab, welche Bücher und andere Medien zur Ausleihe für den Nutzer zur Verfügung stehen.

Ist die eigene örtliche Bibliothek dabei, wird der Anwender mit einem Klick auf die jeweilige Zweigstelle der Onleihe weiterverwiesen. Dort könne der Nutzer mithilfe des Suchfeldes das gewünschte Medium finden und ausleihen. Zwar seien die digitalen Medien theoretisch unbegrenzt kopierbar, jedoch seien sie aus Lizenzgründen nur in begrenzter Anzahl zu verleihen, so wie auch herkömmliche Bücher.

Um die digitalen Medien zu nutzen, kann laut onleihe.net auf den E-Reader, das Smartphone, das Tablet oder auf den klassischen Computer zurückgegriffen werden. Die meisten E-Reader seien internetfähig und haben einen Webbrowser. Die E-Books können daher direkt über das Gerät ausgeliehen und heruntergeladen werden. Der direkte Download über den integrierten Webbrowser sei mit den aktuellen Modellen der Hersteller Tolino, PocketBook und Onyx möglich.

Nicht alle Internetbrowser und E-Book-Reader unterstützen den Direktdownload. Dann müsse der Nutzer das E-Book zunächst auf dem Computer herunterladen und anschließend per USB auf das Lesegerät übertragen. Mit dieser Funktion können die digitalen Medien auf allen aktuellen E-Readern von Tolino, Kobo, PocketBook, Bookeen, Icarus, Onyx, Sony und Thalia.de genutzt werden. Der Kindle-­
E-Book-Reader der Firma Amazon sei nicht kompatibel mit der Onleihe, so das Unternehmen. Aufgrund des geschlossenen Systems von Amazon sei der Kindle nur dazu in der Lage, bei Amazon gekaufte E-Books zu lesen.

Fast alle Android- und iOS-Geräte wie Smartphone oder Tablet mit Zugang zum Google Playstore oder dem Apple App-Store seien mit der Onleihe kompatibel, so divibib. Mit der kostenlosen Onleihe-App könne der Nutzer die digitalen Medien herunterladen. Die digitale Ausleihe mit dem Kindle Fire Tablet sei nur mit einigem Aufwand möglich, da es keinen direkten Zugang zum Play Store habe, so Onleihe.

In der Detailansicht des gewünschten Mediums wird angezeigt, ob das digitale Medium für den Download über den Computer, über einen E-Book-Reader oder für beides geeignet ist.

Nutzer müssen außerdem beachten, dass die Leihfristen für digitale Medien unterschiedlich sind. Während E-Books für bis zu 21 Tage ausgeliehen werden können, endet die Leihfrist von Zeitungen meist schon nach zwei oder vier Stunden. Nachdem der Nutzer seine gewünschte Ausleihdauer gewählt hat, muss er sich mit seiner Bibliotheksausweisnummer und dem jeweiligen Kennwort anmelden. Anschließend kann der Nutzer die digitalen Medien auf den Computer oder das Mobilgerät herunterladen und nutzen.

Eine Rückgabe wie in der klassischen Bibliothek ist nicht notwendig. Nach Ablauf der Leihfrist werden die Dateien unbrauchbar und können auf dem lokalen Computer gelöscht werden.

www.onleihe.net

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