Darum ist der Herzinfarkt für Frauen so gefährlich

Berlin · (np) In jedem Jahr sterben in Deutschland rund 50 000 Menschen an einem Herzinfarkt. Die Zahl der Opfer könnte viel niedriger sein, wenn mehr Menschen über die typischen Anzeichen des Infarktes informiert wären. Dazu gehört auch die Tatsache, dass Herz-Kreislauf-Krankheiten keineswegs reine Männersache sind. Sie sind auch bei Frauen die häufigste Todesursache, warnt die Deutsche Herzstiftung.

Laut der jüngsten Statistik, sie stammt aus dem Jahr 2014, sterben in Deutschland deutlich mehr Frauen (110 915) an Herzkrankheiten als Männer (97 061). Nur bei der Zahl der Infarkte ist die Quote unter den Männern (27 188) immer noch höher als bei den Frauen (20 993).

Beim Infarkt kommt es auf jede Minute an. Doch bei Frauen ist die Zeit bis zum Anruf bei einer Rettungsstelle mit durchschnittlich 108 Minuten viel länger als bei Männern (80 Minuten), berichtet die Deutsche Herzstiftung. Der Grund liege darin, dass sich ein Infarkt bei Frauen oft anders als bei Männern bemerkbar macht. Starke Schmerzen im Brustkorb, die in mehr als der Hälfte der Fälle in den linken Arm ausstrahlen, müssen nicht immer auftreten. Frauen erleben stattdessen häufiger einen Druck oder ein Engegefühl in der Brust, Kurzatmigkeit, Rückenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen im Oberbauch.

Wichtig zu wissen sei, dass Frauen statistisch ab einem Taillenumfang von 88 Zentimetern ein erhöhtes Herzinfarktrisiko haben. Abnehmen sei aber allein schon deshalb geboten, weil Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck und Diabetes bei Frauen häufig in Kombination auftreten. Auch das steigert das Infarktrisiko, erklärt Professorin Christiane Tiefenbacher vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung.

Worauf Frauen besonders achten sollten, erläutert der Ratgeber "Herz in Gefahr", der im Internet oder auch telefonisch unter der Rufnummer (069) 9 55 12 84 00 angefordert werden kann.

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