Bundestag nimmt Computersystem nach Hackerangriff vom Netz

Berlin · Der Bundestag zieht Konsequenzen aus dem schweren Hackerangriff: Die Computer des Parlaments wurden gestern Abend abgeschaltet und sollen in den kommenden Tagen überarbeitet werden. Ziel sei ein "sauberes und sichereres System", sagte Bundestagssprecher Ernst Hebeker.

Im Mai war bekannt geworden, dass unbekannte Täter Viren in das IT-System geschleust und Daten abgefangen hatten.

Zu Details der Generalüberholung schweigt der Bundestag aus Sicherheitsgründen. Nach Informationen aus Parlamentskreisen wird aber nicht nur die Software neu aufgesetzt, sondern es werden auch zentrale Server ausgetauscht. Die Abgeordneten können vorerst nicht auf das System zugreifen, also zum Beispiel auf ihre Bundestags-E-Mails, die Terminverwaltung oder Unterlagen im Intranet.

Die Arbeiten fallen noch in die offizielle Sommerpause. Voraussichtlich im Laufe des Montags soll das Computersystem dann wieder zur Verfügung stehen. Ursprünglich sollten die Arbeiten bereits vergangene Woche beginnen. Sie waren aber wegen der Sondersitzung zum neuen Griechenland-Hilfsprogramm verlegt worden. Was die Überarbeitung des IT-Systems kostet, ist nicht bekannt. Auch die Ermittlungen zur Frage, wer hinter der Hacker-attacke steckt, laufen noch.

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