Bundesrat billigt IT-Sicherheitsgesetz

Berlin · Die Mehrheit der Bundesbürger geht davon aus, dass ihre Daten nicht wirkungsvoll geschützt werden. Der Bundesrat billigte nun das IT-Sicherheitsgesetz, das Unternehmen verpflichtet Cyberattacken sofort zu melden.

Krankenhäuser, Banken oder Telekommunikationsanbieter sollen sich in Zukunft besser vor Cyberangriffen schützen. Der Bundesrat billigte am Freitag das IT-Sicherheitsgesetz, mit dem Betreiber solcher "kritischen In-frastrukturen" verpflichtet werden, Attacken auf ihre Computer-Systeme unverzüglich dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zu melden. Tun sie das nicht, droht ein Bußgeld von bis zu 100 000 Euro. Die Meldepflicht wird nach Schätzung der Regierung etwa 2000 Unternehmen betreffen. "Kritische Infrastrukturen" sind Einrichtungen und Netze, die wesentlich für das öffentliche Leben sind und deren Störung oder Ausfall drastische Folgen haben würde. Darunter fallen Energie- oder Telekommunikationsnetze , Banken , Börsen, Versicherungen, Verwaltungsbehörden, Einrichtungen zur medizinischen Versorgung oder Verkehrsbetriebe. Solche Firmen aus sensiblen Bereichen sollen künftig Mindeststandards zur IT-Sicherheit für ihre Branche festlegen, die das BSI absegnen muss. Auch Bundesbehörden müssen Mindestanforderungen zum Schutz ihrer Computer-Systeme erfüllen, die das BSI vorgibt.

Die Mehrheit der Menschen in Deutschland geht allerdings davon aus, dass ihre Daten gar nicht wirkungsvoll geschützt werden können. Mehr als drei Viertel der Befragten einer Umfrage des IT-Beratungsunternehmens Unisys halten demnach den Diebstahl von persönlichen Daten durch Kriminelle für unvermeidbar. Dabei sei das Vertrauen gegenüber Telekommunikationsanbietern am geringsten ausgeprägt, 78 Prozent der Befragten halten ihre Daten dort für unsicher. 63 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass Banken bezüglich Datenschutzes nicht vertrauenswürdig sind. 61 Prozent misstrauen den Behörden. ".Für die weltweit angelegte Studie "Unisys Security Insights" wertete Unisys im Mai in Deutschland 974 Interviews mit Menschen über 18 Jahren aus.

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