Bitkom-Umfrage Jeder Zweite sieht Digitalisierung als Lösung für Klimawandel

Berlin · Der Großteil der Bundesbürger setzt seine Hoffnung in neue digitale Technologien, um den Kampf gegen die Erderwärmung zu gewinnen.

Die Mehrheit der Deutschen ist sich einig, dass die Digitalisierung dabei helfen kann, die Folgen des Klimawandels wenigstens zu mindern. Das zeigt eine Befragung des Digitalverbandes Bitkom. Demnach ist mehr als jeder Zweite überzeugt, dass die Digitalisierung beim Kampf gegen den Klimawandel helfen kann. 13 Prozent sind dagegen der Ansicht, dass die Digitalisierung den Klimawandel verschärft. Ein Viertel meint, dass die Digitalisierung keinen Einfluss auf den Klimawandel hat.

Angesichts der aktuellen Debatte räumen die Deutschen der Klimapolitik höchste Priorität ein. Zwei Drittel bezeichnen den Klimawandel als das größte und drängendste Menschheitsproblem. Ein weiteres Viertel sieht den Klimawandel als eines der wichtigsten Probleme. Lediglich jeder Neunte ist grundsätzlich anderer Ansicht. Acht Prozent sehen den Klimawandel als ein Problem unter vielen, drei Prozent sehen darin kein besonders großes Problem und halten die aktuelle Diskussion für übertrieben.

Die Bundesbürger trauen digitalen Technologien beim Klimaschutz grundsätzlich viel zu, etwa intelligenten Stromnetzen, digitaler Heizungstechnik und smarter Mobilität. Acht von zehn sind überzeugt, dass eine intelligente digitale Heizungssteuerung in Privatwohnungen den Energieverbrauch deutlich reduzieren kann. Knapp ebenso viele halten digitale und intelligente Stromnetze für notwendig, um die Stromversorgung auch in Zukunft sicherzustellen. Drei Viertel sagen, dass digitale und intelligente Stromnetze die Nutzung von regenerativen Energien wie Solar- und Windkraft fördern können.

Mit Blick auf den Mobilitätssektor erwarten 73 Prozent, dass eine digitale Verkehrssteuerung Staus vermeiden und so den CO2-Ausstoß reduzieren kann. Zwei Drittel meinen, dass in Zukunft autonome Autos helfen werden, Emissionen zu reduzieren. Das bestätigt Bitkom-Präsident Achim Berg. Autonomes Fahren macht seinen Worten nach den Straßenverkehr deutlich effizienter und kann im Zusammenspiel mit einer intelligenten Verkehrssteuerung Staus und Standzeiten erheblich verringern. Mit intelligenten Stromnetzen könne der Energieverbrauch gesenkt und Netzlasten besser gesteuert werden, Lieferketten werden effizienter und nachhaltiger und in der Landwirtschaft tragen digitale Anwendungen und Sensoren dazu bei, den Ressourcenverbrauch zu verringern, bekräftigt der Bitkom-Chef.

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